Julie Caplin: Das kleine Hotel auf Island

Romantic Escapes, Band 4

Roman

Rowohlt ; Hamburg ; 2020 ; 372 Seiten ; ISBN 978-3-644-00665-2

 

Lucy Smart hat einen Fehler gemacht. Einen Moment lang war sie mal nicht smart. Ihr Freund hat die Situation ausgenutzt um ein peinliches Video zu drehen. Dieses machte dann auch noch in der Firma die Runde. Damit hat sich nicht nur die Beziehung erledigt, sondern auch Lucys Job als stellvertretende Hoteldirektorin. Lucy möchte eigentlich vor Scham nur noch im Erdboden versinken. Da kommt das Angebot des Jobcenters gerade recht. Die Stelle ist zwar nur auf zwei Monate befristet, dafür aber weit weg von Zuhause. Ohne lange zu zögern macht sich Lucy also auf nach Island um dort als Hoteldirektorin zu arbeiten.

Bei Lucys Ankunft ist die Northern Lights Lodge verschlossen und sie stolpert im Dunkeln in einen Außenpool. Schon wieder so eine peinliche Situation... Barmann Alex und die stellvertretende Hoteldirektorin Hekla befreien Lucy aus ihrer misslichen Lage. Die Lodge scheint mit einem Fluch belegt zu sein - ständig läuft etwas schief oder geht kaputt. Und die Belegschaft scheint ernsthaft daran zu glauben, dass das Huldufólk -  also Elfen - dafür verantwortlich sind. Vom Personal wird die neue Chefin skeptisch aufgenommen - es gab in der Vergangenheit einfach zu viele Wechsel auf der Führungsebene. Doch nach und nach gelingt es Lucy, das etwas vernachlässigte Hotel ein wenig aufzuhübschen. Dank einiger guter Ideen geht es wieder aufwärts. Auch mit dem Personal - insbesondere mit dem sympatischen Alex - kommt Lucy immer besser aus. Sie ahnt nicht, dass dieser eigentlich selbst Hotelmanager ist und nur im Auftrag des künftigen Inhabers das Management überprüfen soll. Die beiden erkunden gemeinsam die Sehenswürdigkeiten Islands und kommen sich dabei immer näher.

Um die Lodge auch in der Region besser zu bewerben, plant Lucy einen großen Festabend und lädt dazu alle Lokalgrößen ein. Ausgerechnet an diesem so wichtigen Abend beginnt der Spuk von Neuem: ein mysteriöser Stromausfall droht alles ins Wasser fallen zu lassen. Mit einigem detektivischen Gespür gelingt es Lucy, die Ursache dafür herauszufinden und das Blatt zu wenden. Bleibt nur noch Alex. Kann er das Geheimnis über seinen wahren Aufenthaltsgrund lüften ohne die verletzliche Lucy vor den Kopf zu stoßen?

Wie schon die anderen Bände 'Das kleine Café in Kopenhagen', 'Die kleine Bäckerei in Brooklyn' und 'Die kleine Patisserie in Paris' ist auch dieses Buch wieder eine Mischung aus Reiseführer und Liebesgeschichte. Auch dieses Mal gibt es Bezüge zu den Vorgängerbänden im Hinblick auf Personen oder Konzepte. Man weiß zwar schon relativ früh, wie die Geschichte enden wird, aber zwischendurch bietet das Buch aufgrund vieler witziger Szenen kurzweilige Unterhaltung. Und ganz nebenbei erfährt man auch noch einige interessante Dinge über Island.

Fazit: luftig-leichte Kost für Zwischendurch.

 

Sonja Kraus

3/4 Sterne
3/4 von 5

© 2020 Sonja Kraus, Harald Kloth