Visions from the Past

2009

Anton Brzezinski

Ab den 1930er Jahren eroberten sogenannte Pulp-Hefte den Markt der Science Fiction-, Grusel- und Krimiliteratur. Meist auf billigen Papier gedruckt, wurden sie zum Synonym für vermeintlich minderwertige Literatur. Die Cover dieser Heftchen können einen interessanten Einblick in diese Literaturform vermitteln, zeigen sie beispielsweise im Bereich Science Fiction eine schier grenzenlose Fortschrittsgläubigkeit der Autoren. Gigantische Bauwerke, fantastische Visionen und eine absolut positive Einstellung zur Wissenschaft kennzeichnen diese Zeichnungen.

 

Der großformatige Kalender (50 mal 66 Zentimeter) Visions from the Past 2009 mit den Zeichnungen des Künstlers Anton Brzezinski imitiert solche Heftcover und präsentiert sie in knallbunter Weise überaus beeindruckend. Da bewegen sich Einschienbahnwaggons neben futuristischen Fluggeräten inmitten quaderförmiger Pyramiden („Science Fiction Cityscape“). Roboterartige Wesen tummlen sich inmitten von Türmen babylonischen Ausmassen („Alien Cityscape and Planet“). Zwei phallusförmige Raumschiffe beim Rendevouz, im Hintergrund der Jupiter („Two Rocketships“). Neben einem Leuchtturm im zukünftigen Paris wirkt der Eifelturm wie eine Miniatur („Futuristic Tower in France“). Und sogar H. G. Wells landet mit seiner Zeitmaschine aus dem 19. Jahrhundert inmitten schöner Frauen einer fernen Zukunft („Scene from the Time Machine“).

 

Ausgezeichnet mit dem Preis der Internationalen Kalenderschau Stuttgart 2009: Silber in der Kategorie Design/Architektur.

 

Fazit: Ein wunderschöner Kalender mit zwölf tollen Motiven, jeder Monat ist wie eine fantastische Zeitreise in die Vergangheit der Zukunft. Für Science Fiction- und Kunstfans gleichermaßen empfehlenswert.

 

Harald Kloth

5 Sterne
5 von 5

 © 2008 Harald Kloth