U-Boot-Filme

Auswahl empfehlenswerter U-Boot-Filme oder Filme, bei denen U-Boote thematisch wichtig sind oder ein große Rolle spielen.

1980er

Das Boot (1981)

Spielfilm und Miniserie. Wolfgang Petersen verfilmte den Roman »Das Boot« von Lothar Günther Buchheim mit (für deutsche Verhältnisse) ungeheurem Aufwand. Der eigentliche Star ist das U-Boot U96 auf Feindfahrt im Atlantik. Ein hervorragendes Schauspielensemble (z. B. Jan Fedder, Herbert Grönemeyer, Heinz Hoenig, Uwe Ochsenknecht, Jürgen Prochnow, Claude-Oliver Rudolph, Martin Semmelrogge, Klaus Wennemann) machte die klaustrophobische Enge und den schrecklichen Kriegsalltag spürbar, ja fast erlebbar. Ein Ausnahmefilm, dessen Bedeutung für die deutsche Filmlandschaft nicht hoch genug einzuschätzen ist. Nach dem Kinofilm folgte 1985 eine wesentlich erweiterte Miniserie, die erfolgreich im Fernsehen lief und der Kinofassung auf jeden Fall vorzuziehen ist. 1997 wurde auch ein Director´s Cut des Kinofilms veröffentlicht [3]. In der 2018 veröffentlichten Complete Edition finden sich alle drei Schnittfassungen des Kriegsdramas, sowie die berühmte Filmmusik von Klaus Doldinger und ein von Dietmar Bär gelesenes Hörbuch. Eine grandiose Sammlerbox mit Booklet und über 30 Stunden Laufzeit auf fünf DVDs und acht Blu-ray-Discs.


The Abyss - Abgrund des Todes (1989)

Science-Fiction-Film. Regisseur James Cameron (»Terminator«, »Aliens«, »Titanic«) schickt in diesem grandiosen Unterwasserabenteuer Ed Harris und Mary Elizabeth Mastrantonio auf eine Rettungsaktion in die Tiefe. Was als Bergung eines Atom-U-Boots beginnt, entpuppt sich als Kontakt mit einer außerirdischen Intelligenz. Die technische Raffinesse und Aufwand, den Cameron betreibt, ist außergewöhnlich. Gedreht wurde in einem riesigen Tank eines nie fertiggestellten Atomkraftwerks. The Abyss war eine der ersten VHS-Videos, die eine verlängerte Version als Special Edition erhielten, die Kinofassung wurde um fast 30 Minuten mit neuen Szenen verlängert.


1990er

Jagd auf Roter Oktober (The Hunt for Red October, 1990)

Spielfilm. Sean Connery, Alec Baldwin, Scott Glenn und Sam Neill sind nur einige bekannte Namen dieser starbesetzten Verfilmung eines Romans von Tom Clancy. Unter Regie von Action-Spezialist John McTiernan (»Predator«, »Stirb langsam 1 + 3«) entstand ein spannender Actionthriller mit der Romanfigur Jack Ryan. Die Handlung dreht sich um eine sowjetisches Atom-U-Boot, dessen Besatzung in den Westen überlaufen will.


2000er

K-19 - Showdown in der Tiefe (2002)

Spielfilm. Hochspannende Verfilmung der wahren Ereignisse um das gleichnamige verunglückte sowjetisches Atom-U-Boot im Juli 1961 [2]. Von Action-Regisseurin Kathryn (»Zero Dark Thirty«, »Tödliches Kommando«) Bigelow spannend, aber auch mit vielen erzählerischen Freiheiten, inszeniert. Mit Harrison Ford und Liam Neeson.


2010er

Phantom (2013)

Spielfilm mit Ed Harris und »Akte-X«-Star David Duchovny. In den 1960er Jahren übernehmen auf einem sowjetischen U-Boot KGB-Agenten das Kommando. Durch die Tarnung als chinesisches Kriegsschiff und den Abschuß einer Atomraktete soll ein Krieg zwischen den USA und China provoziert werden. Harris (»Apollo 13«, »Abyss«) spielt den traumatisierten Kapitän Zubov hervorragend. Dass an Bord eines echten Sowjet-U-Boots gedreht wurde, verleiht dem Thriller Realismus, leider sind die Trickeffekte mau. Die Geschichte lehnt sich am realen U-Boot-Unglück des K-129 an, das 1968 versank [1].


Das Boot (2018 -)

Serie in bisher vier Staffeln. Neuinterpretation der Romane Das Boot und »Die Festung« von Autor Lothar Günther Buchheim in bisher vier Serienstaffeln von Andreas Prochaska (»KDD«, »Spuren des Bösen«). Was zuerst wie ein Sakrileg am Petersen-Klassiker erscheint, erweist sich als überraschend spannendes und prächtig ausgestattetes Kriegsdrama im Serienformat, das seinen eigenen Weg findet. Man sollte daher Vergleiche mit dem legendären Meisterwerk von 1981 vermeiden. Die Handlung erstreckt sich nun nicht mehr klaustrophobisch auf ein U-Boot (U-612), sondern auch auf die Stadt La Rochelle, in der die Résistance gegen die Gestapo ankämpft. Mit Rick Okon (als Kaleu Klaus Hoffmann), Tom Wlaschiha (als Gestapo-Chef Hagen Forster) und Vicky Krieps (als Übersetzerin Simone Strasser) hervorragend besetzt. Staffel Eins zudem in einer interessanten, limitierten Blu-ray Special Edition. Neben einem 40seitigen Booklet ist noch die vierteilige Dokumentation »Die Schlacht im Atlantik« (2009) enthalten.


Kursk (2018)

Spielfilm nach wahren Begebenheiten [4] von Regisseur Thomas Vinterberg. Als am 10. August 2000 das russische U-Boot K-141 sinkt, kämpft die Besatzung ums Überleben. Breiten Raum gibt Regisseur Vinterberg auch der dramatischen Angehörigensituation an Land. Das Unterwasser-Drama hat leider auch Längen, ist aber mit Colin Firth, Max von Sydow, Matthias Schweighöfer, Léa Seydoux oder August Diehl hochrangig besetzt. Nach dem Buch »Time To Die: The Kursk Disaster« von Robert Moore.


2020er

Vigil - Tod auf hoher See (2021)

Fernsehserie. Die zivile Ermittlerin DCI Amy Silva (Jones) soll an Bord des britischen Atom-U-Boots Vigil den Tod eines Matrosen aufklären. Aus dem Routinefall wird tödlicher Ernst, als ein russischer Spion an Bord Sabotageakte begeht. Spannende sechsteilige Serie, die sich als Politthriller mit zwei starken Hauptdarstellerinnen (Suranne Jones und Rose Leslie, letztere bekannt aus »Game of Thrones«) entpuppt. Das Traumata der Heldin und ihre lesbische Beziehung wirken etwas aufgesetzt und für die Handlung eher unnötig. Trotzdem: Eine starke Serie im Themenfeld von Royal Navy, Friedensbewegung, Spionage, Politik und Familie. Die Besonderheit dieser Krimiserie ist natürlich ihr Handlungsort: Ein Atom-U-Boot. Deutsche Erstaufführung am 06.01.2022 auf arte.


Literaturhinweise und Quellen

  1. Seite „K-129". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. URL: https://de.wikipedia.org/wiki/K-129
  2. Seite „K-19“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. URL: https://de.wikipedia.org/wiki/K-19
  3. Seite „Das Boot (Film)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Boot_(Film)#Verschiedene_Versionen
  4. Seite „K-141 Kursk“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. URL: https://de.wikipedia.org/wiki/K-141_Kursk