Michael Tsokos: Zerbrochen

München ; Knaur Verlag ; 2017 ; 419 Seiten ; ISBN: 978-3-426-51970-7

 

Fred Abel, Rechtsmediziner beim BKA in Berlin ist nach einer längeren Auszeit wieder im Dienst. Vor mehr als einem Jahr wurde er Opfer eines brutalen Überfalls. Seit dieser Zeit wird er von massiven Albträumen heimgesucht. In Berlin läuft die Fahndung nach dem „Darkroom-Killer“, doch die Polizei hat keine konkreten Hinweise, wer der Täter sein könnte. Fred obduziert ein weiteres Opfer und findet das entscheidende Puzzleteil.

Im schwülheißen Berlin vergnügen sich derweil die beiden Kinder von Fred Abel, die ihren Vater besuchen. Noah und Manon wohnen ansonsten bei ihrer Mutter Claire auf Guadeloupe. Beide werden von einem angeblichen Assistenten Freds in einem Cafe abgeholt. Schnell stellt sich aber heraus, dass weder der Assistent in Wirklichkeit existiert noch der Auftrag, die Kinder abzuholen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn allen ist nun klar, dass die Kinder entführt wurden.

Gott sei Dank hat Fred noch Kontakt zu seinem alten Freund Lars, den er noch aus Bundeswehrzeiten kennt, und der heute private Ermittlungen durchführt. Zusammen mit ihm, dem Profiler Timo und der IT Spezialistin Sara beginnt für Fred Abel eine nervenaufreibende Jagd.

Zu allem Überfluss will sich auch noch der „Darkroom-Killer“ an dem Rechtsmediziner rächen. Seine eigene Vergangenheit hat massiven Einfluss auf die Ereignisse der Gegenwart, was Fred Abel mehr und mehr bewusst wird. Zerbrochen ist der dritte Teil der Trilogie um den Rechtsmediziner Fred Abel.

Nach "Zerschunden" und "Zersetzt" laufen im dritten Teil die Fäden zusammen. Der Plot ist spannend aufgebaut und die Bezüge zu den beiden vorherigen Teilen sind sehr gut gelungen. Beim Lesen von "Zerbrochen" setzt sehr schnell das Erinnerungsvermögen an die beiden früheren Bände ein. Fraglich ist, ob der Leser, der die ersten beiden Teile nicht gelesen hat, beim Lesen die gleiche Freude erlebt. Michael Tsokos bleibt seiner Linie treu, man kann nur hoffen, dass es nicht bei der Trilogie bleibt (beim Lesen des Nachworts kommt diesbezüglich Hoffnung auf).

Fazit: Ein Thriller, der einen immer wieder erschauern lässt, wenn man sich vergegenwärtigt, dass er auf wahren Fällen basiert.

 

Matthias Wagner

4 Sterne
4 von 5

 

Rechtsmediziner Dr. Fred Abel gelangt im dritten Band der Triologie an seine persönlichen Grenzen. Noch psychisch angeschlagen vom Überfall durch russische Schläger, den er am Ende des letzten Bandes „Zersetzt“ nur knapp überlebt, kehrt er zurück an seinen Arbeitsplatz in der rechtsmedizinischen Abteilung der Berliner Charité. Schnell hat  er sich wieder eingewöhnt und hilft mit seinen Kenntnissen die Identität des „Darkroom-Killers“, der in den letzten Wochen sein Unwesen in Homosexuellen-Lokalen getrieben hat, zu klären. 

 

Auch privat läuft erst alles sehr gut für Dr. Abel, denn seine Zwillinge sind für drei Wochen bei ihm und seiner Lebensgefährtin zu Besuch. Erst am Ende des letzten Bandes hatte der Rechtsmediziner erfahren, dass aus seiner leidenschaftlichen Affäre mit einer Frau aus Guadeloupe vor sechzehn Jahren Zwillinge entstanden waren. Doch die anfängliche Freude über den Besuch von Noah und Manon wird schnell getrübt: Die Zwillinge werden entführt und damit beginnt für Dr. Abel eine nervenaufreibende Jagd nach dem Kidnapper. Wer steckt hinter der Entführung?

 

Der „Darkroom-Killer“, der sich an Dr. Abel rächen will? Pädophile, die es auf minderjährige Flüchtlinge abgesehen haben, oder doch Kriminelle, die den Zwillingen aus Guadeloupe bis nach Berlin gefolgt sind?
Bis zu den letzten Seiten lassen Tsokos und Gößling ihre Leser wie gewohnt mitfiebern.

Ihre detailgetreuen Schilderungen, ihr flüssiger Schreibstil und die sympathischen Charaktere Dr. Abel und dessen Kumpel Lars Moewig machen dieses Buch wieder zu einem Lesegenuß für Thriller-Fans. Dabei kann man der Handlung auch gut folgen, ohne dass man die beiden vorherigen Bände gelesen hat.

 

Nicht ganz so brutal und blutig wie die beiden Vorgänger, lässt der letzte Band der Triologie Dr. Abel an seine persönlichen Grenzen kommen, da er an seinem privat härtesten Fall fast zu zerbrechen droht.

 

Fazit: Wieder ein spannungsgeladener Thriller vom Erfolgsautorenduo Michael Tsokos und Andreas Gößling, das auf  Wiedersehen mit Rechtsmediziner Dr. Abel hoffen lässt.

 

Katrin Hildenbrand

4/5 Sterne
4 bis 5 von 5

 Rechtsmediziner Dr. Abel

  Band 2: Zersetzt | Band 3: Zerbrochen | Band 4: Zerrissen

 

© 2017 Katrin Hildenbrand, Matthias Wagner, Harald Kloth