Original: Everest - Beyond the Limit, 2006
Unter Leitung des erfahrenen Teamchefs Russel Brice versuchten im Jahr 2006 sechs internationale Bergsteiger die Bezwingung des Mount Everest.
Das Team bestand aus dem Libanesen Max Chaya, dessen Ziel es war den höchsten Berg jedes Kontinents zu besteigen. Dem Neuseeländer Mark Inglis, der als erster beidseitig amputierter (!) das Dach
der Welt erreichen wollte. Dem asthmakranken Dänen Mogens Jensen, der ohne zusätzlichen Sauerstoff die Besteigung wagen wollte. Dem Amerikaner Brett Merrell, Feuerwehrmann aus Los Angeles, der im
Vorjahr schon einmal scheiterte und auf sein Haus eine Hypothek aufgenommen hatte. Tim Medvetz, ehemaliger Hells Angel, Motorrad-Designer für Hollywood-Stars. Und dem amerikanischen Arzt Terry O`Connor, der sich medizinisch um die Expeditionsteilnehmer kümmerte.
Russel Brice zeichnet neben seiner Erfahrung am Berg aus, daß bisher jede von ihm geleitete Expedition ohne Todesopfer beendet worden ist. Immerhin ließen am Mount Everest schon über 200 Menschen
ihr Leben.
Den Aufsteig des elfköpfigen Bergsteigerteams über die Nordroute begleiteten 24 Sherpas, drei Bergführer und ein 17köpfiges Filmteam des Discovery Channel. Neben der ungeheuren logistischen Leistung gehörten medizinische Notfälle (schwere Bronchitis, Rippenbruch durch Husten, Bauchschmerzen und die gefürchtete Höhenkrankheit), starke Gewichtsabnahme und ein gefährlicher (weil lang anhaltender) Bergsteiger-Stau zu den Herausforderungen der Crew-Mitglieder und des Teams.
Aus 250 Stunden Material wurden 300 extrem kurzweilige und sehr spannende Filmminuten montiert. Obwohl zuweilen fast reißerisch inszeniert wird durch den Fokus auf die Persönlichkeiten der Teammitglieder, ihrer Eigenarten und Lebenshintergründe eine große Teilnahme des Zuschauers erzeugt. Auch wenn man nicht alle Beweggründe nachvollziehen kann, bewundert man die unbändige Willenskraft und Stärke der Bergsteiger. Zugleich gelangt man auch zur Erkenntnis, dass die wahren Helden des Everest die Sherpas sind.
Die sechsteilige Miniserie teilt sich in folgende je 50minütige Kapitel auf zwei DVDs auf:
Einzigartig sind die Berg- und Kletteraufnahmen. Durch den Einsatz von mobilen Helmkameras der Sherpas konnten einzigartige Bilder aufgenommen werden. Lehrreiche Computergrafiken stellen Lagerstandorte und Bergebenen dar, so dass auch Laien die großen Leistungen der Teilnehmer einordnen können.
Der Trip auf den höchsten Berg der Welt ist zu einem durch und durch kommerziellen Abenteuer (bis zu 40.000 Dollar pro Teilnehmer) geworden, Brice versucht zwar die Risiken zu vermindern, doch ein falscher Schritt oder ein falsche Einschätzung der Lage kann den Tod bedeuten. In dieser Höhe sind Rettungen faktisch ausgeschlossen. Das Jahr 2006 wurde zu einem Schicksalsjahr des Everest, als elf Menschen ihren Traum vom Dach der Welt mit dem Leben bezahlen mußten. Auch das Team von Russel Brice mußte bittere Erfahrungen sammeln. Bedrückende Bilder von erfrorenen Bergsteigern, unglaubliche Aufnahmen von Staus am Berg und beeindruckend ehrliche Interviews mit den Bergsteigern über ihre Ängste, Ziele und Entschlossenheit bleiben lange im Gedächtnis.
Polyband hat den zwei DVDs noch ein achtseitiges, interessantes Booklet beigelegt. Ebenfalls bei Polyband sind Boxen mit den ersten beiden Staffeln (auf vier DVDs) und den kompletten drei Staffeln (auf sechs DVDs) erschienen.
Fazit: Diese Dokumentation ist spannender als jeder Krimi und auch für Nichtbergsteiger absolut sehenswert.
Everest
Staffel 1: Spiel mit dem Tod | Staffel 2: Rückkehr in eisige Höhen | Staffel 3: Berg ohne Gnade
© 2008 Harald Kloth
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