Axel Simon: Goldtod

Gabriel Landow, Band 2

Hamburg ; Rowohlt ; 2021 ; 464 Seiten ; ISBN: 978-3-463-00013-8

Berlin im Jahre 1889: In Kürze startet die Weltausstellung in Paris und im Schlosspark von Charlottenburg wird ein ermordeter Bankier gefunden, der an allen „Vieren“ aufgehängt ist, quasi als X. Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf und bereits kurze Zeit später wird bei einer „Indianererschau“ der Abgeordnete Lugert ermordet auf der Bühne dargestellt. Aber wer steckt hinter diesen bestialischen Morden? Vieles deutet auf eine Tat von antikapitalistischen Gruppen hin, sind doch beide Opfer im Finanzgeschäft tätig gewesen. Die Angst in der Finanzbranche steigert sich, denn keiner weiß, ob er nicht der nächste ist.

 

Privatermittler Gabriel Landow und sein Partner Orsini nehmen sich der Fälle an und entdecken, dass es bereits im Vorfeld ein drittes Todesopfer gegeben hat, das aber versehentlich als Unfall gewertet wurde. Die beiden sind der Polizei damit einen Schritt voraus. Eine weitere Spur führt sie zu einem Literaturzirkel, der sehr exklusiv und besonders ist. Es gibt antike Lyrik, allen voran die Ilias, und nackte lebende Engelchen, ab und zu auch ein Goldengelchen. Doch auch ihr Tun wird beobachtet und es gibt viele, die gerne möchten, dass geheim bleibt, was geheim bleiben soll.

Mit dem zweiten Fall der historischen Kriminalserie um das Ermittlerduo Landow und Orsini nimmt einen der Autor wieder mit in die Kaiserzeit. Er lässt einen Eintauchen in die wilhelminische Zeit und schafft ein tolles Umfeld für seinen Kriminalfall. Man kann förmlich die Vorfreude auf die beginnende Weltausstellung, mit dem Eiffelturm als Wahrzeichen, erspüren. Beide Ermittler, auf der einen Seite Landow, der sehr dem Alkohol zusprechende Graf und andererseits der einarmige ehemalige Trapezkünstler Orsini ergänzen sich bestens und man freut sich bereits jetzt auf den Fall Nummer drei.

 

Fazit: Geschichtsunterricht und Krimi in einem.

 

Matthias Wagner

4/5 Sterne
4/5 von 5

Gabriel Landow

Band 1: Eisenblut | Band 2: Goldtot

 

© 2021 Matthias Wagner, Harald Kloth