Gabriel Landow, Band 1
Hamburg ; Kindler ; 2020 ; 413 Seiten ; ISBN: 978-3-463-00012-1
Deutschland im Mai 1888. Vor kurzer Zeit ist Kaiser Wilhelm verstorben und um die Gesundheit des nun amtierenden Kaisers Friedrich III. ist es schlecht bestellt. Gabriel Landow betreibt zusammen
mit seinem Freund Leo Bein eine kleine Detektei. Mittlerweile ist Gabriel allerdings allein, weil Leo nach Amerika ausgewandert ist. Er hält sich mit kleinen Aufträgen über Wasser, in denen es
vor allem um die Beschattung von Ehepartnern geht. Gabriel hat den Kontakt zu seiner Familie gänzlich abgebrochen, nachdem sein Zwillingsbruder Perikles in einem Militärprozess ein sehr
merkwürdiges Aussageverhalten zeigte, was zur Verurteilung von Gabriel führte. Gabriel lebt in einer Pension und spricht sehr dem Alkohol zu. Als er eines Tages mit dem einarmigen Orsini
zusammentrifft, der sich mit Diebstählen über Wasser hält, gehen sie eine geschäftliche Partnerschaft ein.
Plötzlich erhält Gabriel einen Auftrag der Regierung, er weiß zunächst nicht, warum man für diesen gerade ihn ausgesucht hat, aber er beginnt zu ermitteln. Es gibt drei Tote, die mit Zitaten der
Gebrüder Grimm in Händen aufgefunden worden sind. Was haben die Zitate zu bedeuten, warum haben alle eine Sonderzahlung erhalten, die vom Reichskanzler angewiesen wurde und wieso wird eine kleine
Detektei mit diesem großen Auftrag betraut?
Axel Simon lässt die Kaiserzeit wieder aufleben. Mit viel Liebe zum Detail entwirft er einen Kriminalroman, der zunächst etwas gewöhnungsbedürftig ist. Hat man sich durch die ersten Seiten gekämpft, zieht einen der Plot immer mehr in seinen Bann. Wer für
Geschichte nichts übrig hat, der sollte sich besser mit anderen Lektüren eindecken. Es ist bereits angekündigt, dass die Geschichte um den Privatdetektiv Gabriel Landow fortgesetzt werden soll.
Man darf gespannt sein, ob die zukünftigen Fälle vor 1888 oder nachher angesiedelt sein werden.
Fazit: Geschichte toll verpackt!
Matthias Wagner
© 2020 Matthias Wagner, Harald Kloth