Chris Brookmyre: Dunkle Freunde

Ein Jack Parlabane-Thriller

Hamburg ; Rowohlt ; 2019 ; 542 Seiten ; ISBN: 978-3-499-27492-0
 
Jack Parlabane ist auf der Suche nach einem neuen Job, denn schließlich muss auch der Top-Journalist von etwas leben. Er findet eine Anstellung bei Broadwave, einem Magazin, dass über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Alle, vor allem die Geschäftsführerin, vertrauen darauf, dass Jack noch immer seine Spürnase hat, für die er bekannt ist. Er deckt Sachen auf, die für andere aus seinem Fach für immer verborgen bleiben. Zeitgleich ist die Hackergruppe Uninvited dabei, einer renommierten Bank einen Besuch abzustatten, was in diesen Kreisen heißt, die Online-Türen zu öffnen.

 

Sam, eine junge Computerfanatikerin, die sich online immer nur Buzzkill nennt, ist auch mit dabei. Sie ist einerseits ganz euphorisiert, andererseits aber niedergeschlagen, weil sie den Online-Erfolg mit niemanden teilen kann. Gleichzeitig muss sie sich um ihre kleine Schwester Lilly kümmern, die unter dem Down-Syndrom leidet. Ihre Mutter sitzt derweil im Gefängnis, hat man doch in der Wohnung eine große Menge Drogen gefunden. Doch dann passiert, was einem Hacker eigentlich nicht passieren sollte: Sam wird von einem Kollegen aus der Hackergruppe identifiziert (d.h. ihr wirklicher Name wird bekannt) und erpresst. Sie soll Industriespionage betreiben und einen Prototyp stehlen. Wenn sie nicht mitspielt - so die Alternative des Erpressers - wird ihre Identität den Behörden mitgeteilt, was sie auf gar keinen Fall riskieren will. Sie schafft es, wenn auch mit unsauberen Mitteln, dass sie Jack für ihren Auftrag gewinnt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn beiden ist klar, dass ihr Gegner immer einen Schritt voraus ist.
 
Chris Brookmyre stellt nach "Dein Ende" abermals unter Beweis, dass er ein begnadeter Thrillerautor ist. Er schafft es, einen Plot aufzubauen, der sich immer weiter verzweigt und auf einmal ist doch wieder alles anders. Hat man erst einmal mit dem Lesen angefangen, fällt es einem echt schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Der Autor liefert Spannung pur bis zum Schluss.
 
Fazit: Ein genialer Thriller!

 

Matthias Wagner

5 Sterne
5 von 5

© 2020 Matthias Wagner, Harald Kloth