Heine Bakkeid: Triff mich im Paradies

(Thorkild Aske, Band 2)

Reinbek ; Rowohlt ; 2019; 298 Seiten ; ISBN: 978-3-499-29057-2
 
Der ehemalige Polizist Thorkild Aske, der früher ein führender Verhörspezialist war, ist ein psychisches Wrack. Er schafft den Alltag nur mit jeder Menge Psychopharmaka. Sein Psychiater und guter Freund Ulf verschreibt ihm keine Pillen mehr, sondern vermittelt ihn stattdessen in eine Beschäftigung.

 

Thorkild soll der Schriftstellerin Milla Lund als Experte zur Seite stehen, denn diese ist dabei ihre Romanreihe um den Ermittler August Mugabe abzuschließen. Zunächst ist er über diesen Auftrag nicht erfreut, denn er würde am liebsten nur ohne Beschäftigung in den Tag hinein leben und vor Selbstmitleid zerfließen. Aber bevor er eine Arbeit der Arbeitsverwaltung antritt macht er sich auf, Milla zu unterstützen.

 

Schnell wird klar, dass sie ihn vor allem braucht, weil sie auf der Suche nach ihrer Tochter ist, die sie vor langer Zeit abgegeben hat. Der Auftrag ist alles andere als ungefährlich denn sein Vorgänger als Berater wurde erschossen und Thorkild merkt schnell, dass man es auf ihn abgesehen hat. Als er eine Mitteilung erhält, dass es besser wäre, die Suche einzustellen, motiviert ihn dies umso mehr, aber er ahnt nicht, dass das Übel gar nicht weit ist.

Nach '... und morgen werde ich Dich vermissen' legt der Autor mit 'Triff mich im Paradies' die Fortsetzung der Reihe um den ehemaligen Polizisten Thorkild Aske vor, der vom Leben gezeichnet ist. Gegen Ende des Buches beschreibt der Protagonist sich selbst als krank. Die Abhängigkeit von Psychopharmaka wird eindringlich dargestellt. Der Plot ist raffiniert konstruiert, immer wieder ist die Sicht des vermeintlichen Opfers eingefügt, was den Spannungsbogen noch erhöht.
 
Fazit: spannende Fortsetzung des Psychogramms eines kranken Ex-Polizisten.

 

Matthias Wagner

4 Sterne
4 von 5

© 2019 Matthias Wagner, Harald Kloth