Thomas R. P. Mielke: Das Sakriversum

Der Roman einer Kathedrale

Reinbek bei Hamburg ; Rowohlt; 1994 ; 486 Seiten ; ISBN 3-499-13414-4

 

1318: Der geniale Architekt Roland von Coburg baut unter dem Dach einer mächtigen Kathedrale eine in sich abgeschlossene Welt. Er versteckt dort seine unehelichen Kinder. Dort überleben schließlich die Völker der Schander und Bankerts die Jahrhunderte - längst sind sie zur Zwergengrösse geschrumpft - trotz Seuchen, Kriegen und trotz der Nacht des 8. März 2018, als ein Neutronenblitz die Welt der "Grossen" auslöscht.

 

Der Science-Fiction-Roman "Das Sakriversum" fasziniert, weil sie die Welt der Zwergwüchsigen so glaubhaft darstellt, man glaubt, dass in den Dächern der mächtigen Kathedralen eine solch komplizierte Welt verborgen sein könnte. Die Idee des phantastischen Romans ist originell und eigenständig, die Ausarbeitung in all seinen Einzelheiten und historischen Zusammenhängen beeindruckt. Nach diesem Buch läßt sich wohl nur schwer eine Kathedrale besuchen, ohne an die Geschehnisse zu denken, die sich vielleicht unter ihren Dächern abspielen könnten.

 

Der Roman wurde 1984 mit dem Kurd Laßwitz-Preis als bester deutscher Science Fiction-Roman des Jahres 1983 ausgzeichnet.

 

Fazit: Ein hervorragender, deutscher Science-Fiction-Roman. Dicht und spannend erzählt, ist er gleichermassen für Freunde historischer Romane, wie auch für Fantasy-Fans sehr zu empfehlen.

 

Harald Kloth

4/5 Sterne
4/5 von 5

© 2013 Harald Kloth