Hank Shizzoe

Low Budget

(2005)

Ein Gartenzwerg im Wilden Westen ... schon das Cover von "Low Budget" gibt die Richtung in etwa vor. Allerdings ist Hank Shizzoe kein Deutscher, sondern Schweizer, musikalisch hält er sich aber an Uramerikanisches. Die Songs pendeln zwischen Westcoastrock Marke Eagles ("Caught Asleep") und der Stilistik von J.J. Cale ("Nobody Will") oder den Dire Straits (deren "Six Blade Knife" Shizzoe hier covert) - ohne jedoch diese Größen nur schamlos nachzuspielen.


Die eigene Handschrift der größtenteils selbstgeschriebenen Songs hat mehrere Gründe: Der Mann beherrscht seine Instrumente. Neben verschiedenen Gitarren - mal elektrisch, mal akustisch - spielt er bei mehreren Songs u.a. auch Bass, Orgel, Schlagzeug und Percussion. Rund ein Drittel dieser Platte ("Knock Some More", "Peace Of Mind", "8000 Miles To New Orleans", "Stagger Lee", "Travel On" und "Mona") spielte er ganz oder größtenteils alleine ein - ohne daß diese Stücke deshalb puristisch klingen.


Außerdem kann sich Shizzoe, der eigentlich Thomas Erb heißt, auf zahlreiche vorzügliche Mitmusiker (der Begriff "Begleitmusiker" scheint mir hier nicht angebracht) stützen, die den Kompositionen mal ein relaxtes, mal ein rhythmisch packendes Fundament verleihen. Zuletzt ist der Schweizer ein sehr guter und vor allen Dingen witziger Geschichtenerzähler, zum Beispiel schildert er in "Caught Asleep" in amüsanter Weise die Geschehnisse einer schlaflosen Nacht und ihre Folgen.


Fazit: Alles zusammen ergibt eine stimmungsvolle Platte, bei der sich vor dem geistigen Auge unweigerlich Südstaatenfeeling einstellt - sehr gelungen!


Wolfgang Daschner

4 Sterne
4 von 5

© 2003 Wolfgang Daschner, Harald Kloth