Catherine Ryan Howard: Ich bringe dir die Nacht

Thriller

Reinbek ; Rowohlt ; 2019 ; 441 Seiten ; ISBN: 978-3-499-27494-7

Will Hurley wurde vor mehr als zehn Jahren zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er gestanden hat, innerhalb kurzer Zeit fünf junge Frauen umgebracht zu haben. Damals war ganz Dublin in heller Aufregung, weil der „Kanalmörder“ sein Unwesen
trieb. Seither sitzt er in der Psychiatrie und soll baldmöglichst ins Gefängnis überstellt werden.

 

Alison Smith, die damals die Freundin von Will war, ist nach dem Bekanntwerden des Täters geflüchtet und lebt seither in den Niederlanden. Sie hat mit ihrer Zeit in Dublin abgeschlossen und sich eigentlich geschworen, nie wieder zurückzukehren.

 

Doch plötzlich stehen zwei Polizisten vor ihrer Haustür und versuchen sie zu motivieren, mit nach Dublin zu fliegen, denn es sind wieder Morde passiert, die in der Vorgehensweise genau so gelaufen sind wie damals. Zudem hat Will den Polizisten in Aussicht gestellt, Details von früher preiszugeben, aber er will sie nur seiner Jugendliebe Ali mitteilen. Trotz heftiger Bedenken macht sich Ali auf die Reise und schon bald überstürzen sich in Dublin die Ereignisse, denn als bekannt wird, dass sie wieder in der Stadt ist, stürzen sich die Medien auf sie.


Im Besuchszimmer teilt Will ihr mit, dass er nicht der Kanalkiller ist und das Geständnis nur ablegte, weil er sich nach und nach in Widersprüche verwickelte. In Verbindung mit den neuen Morden hat auch der Polizist Malone Zweifel an Wills
Schuldeingeständnis. Aber wer war bzw. ist dann der Täter?

‘Ich bringe dir die Nacht‘ ist ein rasanter Thriller, der überaus gut konstruiert ist. Es gibt immer wieder neue Wendungen und als man schon fast zufrieden auf die letzten Seiten blickt, bringt die Zielgerade noch einmal ein fulminantes Schluss-Szenario.

Fazit: Unschuldig schuldig – oder doch nicht?

 

Matthias Wagner

4 Sterne
4 von 5

© 2019 Matthias Wagner, Harald Kloth