Space Odyssey - Mission zu den Planeten

Original: Space Odyssey: Voyage to the Planets, 2004

Regie: Joe Ahearne

„Menschen müssen forschen und dies ist Forschung in ihrer großartigsten Form."
(David Scott, Apollo 15-Astronaut)

Seit den Mondlandungen hat kein Mensch mehr seinen Fuß auf einen Planeten oder Mond unseres Sonnensystems gesetzt. Die BBC-Dokumentation »Space Odyssey« versucht, die Vision eines solchen globalen Unternehmens darzustellen. Diese Fiktion ist mehr Science als Fiction, basiert sie doch auf Fakten jahrzehntelanger Weltraumforschung. Dieses Wissen wurde vor allem von Sonden gesammelt, die seit den 60er Jahren zu unseren Nachbarplaneten geschickt werden. Dies macht eine fast perfekte Simulation lebensfeindlichster Umgebungen möglich.

Die Reise des fiktiven, atomar angetriebenen, Raumschiffes Pegasus beginnt bei den inneren Planeten unseres Sonnensystems. 2 Astronauten wagen mit dem Landemodul Orpheus einen Flug direkt in die Hölle der Venus. Die zweite Landung ist auf dem erdähnlichsten Planeten vorgesehen: dem Mars. Mit der Landefähre Ares landen 3 Astronauten. Globale Sandstürme werden hier zu einem ernsten Problem. Zudem werden Sonnenstürme durch das fehlende Magnetfeld des Mars zu einer tödlichen Gefahr für Menschen. Nur mittels eines künstlichen Magnetfeldes (das mittels eines Generator erzeugt wird) gelingt der Vorbeiflug an dem bedeutensten Stern für die Menschheit: der Sonne. Die Reise zum Jupiter wird durch den gefährlichen Asteroidengürtel zu einer schwierigen Mission. Hier haben die Astronauten den größten Stress ihrer Reise zu bewältigen. Beim Bremsmanöver müssen Sie Anziehungskräfte bis zu 9 G aushalten. Auf dem Jupiter toben Stürme seit Jahrhunderten und Blitze die ganze Städte auslöschen könnten zucken durch den Himmel. Von den dutzenden Monden des Jupiter landet die Crew auf Io. Und auf den Jupiter-Mond Europa wird ein Roboter Eisproben entnehmen. Einer der geheimnisvollsten Planeten unseres Systems ist Saturn. So findet sich auf seinem Mond Titan eine eigene Athmosphäre, die unserer frühen Erde gleicht. Der letzte Planet der Reise wird Pluto sein. Pluto führt die Mannschaft an den Ursprung unseres Sonnensystems. Diese letzte Station der Pegasus, eine Landung auf einem Kometen, führt fast zur Katastrophe. Nach 2241 Tagen kehrt das Raumschiff zur Erde zurück - doch nicht alle Astronauten werden die 6jährige Reise überlebt haben.

Wer Technik-Gelaber und Hurra-Patriotismus erwartet wird enttäuscht. Deutlich wird dem Zuschauer die Gefahren für Menschen in den lebensfeindlichen Planeten- und Mondumgebungen vermittelt. Vor allem die solare Strahlung stellt sich als enormes Problem längere Weltraumaufenthalte heraus. Die Schauspieler agieren wie echte Weltraumforscher. Ein Ergebnis echter Schulungen in der Schwerelosigkeit an Bord von Flugzeugen und im russischen Raumfahrtzentrum Star City. Die Dreharbeiten fanden in der chilenischen Atacama-Wüste statt. Dort werden auch reale Robotfahrzeuge der Weltraumbehörden für den Mars getestet, da dort marsähnliche geologische Bedingungen herrschen.

Das 45minütige Spezial »Die Robot-Pioniere« beeindruckt mit der Geschichte der unbemannten Erforschung unseres Sonnensystems durch Raumsonden. Desweiteren befassen sich Featurettes mit den Themen »Wie aus Schauspielern Astronauten werden«, »Schwerelosigkeit«, »Bau der Pegasus«, »Mars und Venus«. Ein Interview mit dem Komponisten Don Davis rundet das circa 80minütige Bonusmaterial ab.

2004 erschien »Space Odyssey« als DVD im Digipack, 2007 erfolgte eine Neuveröffentlichung als DVD im Amaray. Ebenfalls 2004 erschien unter dem deutschen Titel »Weltraum Odyssee« als Begleitbuch ein Bildband im Verlag Egmont Vgs.

Fazit: Eine überaus spannende, wissenschaftlich fundierte Reise in unser solares System mit beeindruckenden Spezialeffekten und guten Darstellern.

Harald Kloth

© 2004 Harald Kloth

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