2023/2024
Regie: Johanna Moder
Judith (Julia Koschitz) führt ein selbstbestimmtes Single-Leben. Sie betreibt ein Geschäft für Kronleuchter. Im Supermarkt trifft sie auf Hannes (Manuel Rubey). Belanglose Sätze werden ausgetauscht. Hannes taucht überraschend in ihrem Geschäft auf. Er erreicht ein erstes Date, man ist sich sympathisch. Die junge Frau lässt sich auf den charmanten Mann ein. Judith ist begeistert von dem Mann, der sie wie auf Händen trägt. Der scheinbar perfekte Traummann. Immer tiefer taucht er in ihr Leben ein. Judiths Familie und Freunde sind begeistert von dem freundlichen, hilfsbereiten Mann.
Erst langsam realisiert Judith, Hannes starke Eifersucht und seine Eingriffe in ihr Leben. Auf einer Reise in Venedig eskaliert die Beziehung, als er sie völlig überfordert. Zudem geht es ihr gesundheitlich immer schlechter. Spontan flieht Judith aus dem Hotel. Sie fährt zurück nach Österreich und bricht jeden Kontakt zu Hannes ab. Seitens ihrer Familie herrscht über den Beziehungsbruch völliges Unverständnis. Einzig ihrer alter Freund Gerd (Stefan Rudolf) durchschaut die Machenschaften von Hannes. Dessen Stalken von Judith wirft die Frau psychisch und emotional völlig aus der Bahn. Sie wird medikamentenabhängig und landet in der Klinik. Doch Hannes plant bereits akribisch die Kontrolle über Judiths Leben zu erlangen ...
Das Subgenre des Psychothrillers setzt die Beziehung der Hauptprotagonisten in den Mittelpunkt. Dadurch spielt sich die Handlung oft im unmittelbaren und vermeintlich sicheren Wohnumfeld ab. In »Der Feind in meine Bett« (1991) ist Julia Roberts das Opfer. In »Fatale Begierde« (1992) wird Ray Liotta übergriffig und in »One Hour Photo« (2002) dringt Robin Williams in die Privatsphäre einer Familie ein.
»Ewig Dein« muß sich vor den großen Hollywoodfilmen nicht verstecken. Die beiden Hauptdarsteller spielen ihre Rollen sehr überzeugend. Die schauspielerische Zurückgenommenheit von Manuel Rubey verleiht seiner Figur enorme Intensität und Bedrohlichkeit. Aus den fesselnden 90 Minuten hätte man auch gut eine Miniserie machen können. Um z. B. der Familie, Mutter Edith (Barbara Auer) oder Bruder Ali (Marcel Mohab), mehr Tiefe zu geben.
»Ewig Dein« basiert auf dem gleichnamigen Roman (2012) des Österreichers Daniel Glattauer. Neben »Darum« (2008), »Die Wunderübung« (2018), »Geschenkt« (2018), »Gut gegen Nordwind« (2019) und »Die Liebe Geld« (2021) ist »Ewig Dein« bereits die sechste Verfilmung eines seiner Werke.
In der ZDF-Mediathek ist der Fernsehfilm bis März 2026 verfügbar. »Ewig Dein« ist nicht auf DVD oder Blu-ray erhältlich.
✔ Fazit: Ein hochspannender Psychothriller.
Harald Kloth
★★★★★
4/5 von 5
© 2025 Harald Kloth
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