Jodorowsky/Pastoras: Dayal, der erste Vorfahre

Castaka, Vor den Meta-Baronen, Band 1

Alexandro Jodorowsky & Das Pastoras

Köln ; Ehapa ; 2008 ; 56 Seiten ; ISBN 978-3-7704-3194-6

 

Im grossen Waffensaal der Festung auf Marmola, dem Marmorplaneten: Bérard versammelt seine Tochter Edna, ihren Mann Othon von Salza und seinen Enkel Bari. Bérard versucht plötzlich Othon zu töten, erteilt ihm schließlich doch nur eine Lektion und erzählt ihm die Geschichte seiner Ahnen ...

 

Am Rande des Reiches lag der kleinste Planet der Galaxis: Zwerg-Ahur. Jahrhundertelang bekämpften sich dort die Völker der Amakura und der Castaka mit archaischen Waffen. Ihr Ehrenkodex verbat den Einsatz moderner Massenvernichtungswaffen. Durch eine List raubte Divadal, Herrscher der Castaka, die Königin seines Feindes um sie zu vergewaltigen. Die darauffolgende Schlacht beider Völker gewannen zwar die Amakura, doch Divadal fühlte sich voller Zorn nicht mehr an den Waffenkodex gebunden. Er setzte Giftgas ein. Dies führte zur Sterilisation aller Männer des Planeten. Die befreite Königin wurde dadurch zur künftigen Mutter des einzigen fruchtbaren Mannes, den sie Dayal nannte. Dieser wuchs zu einem grausamen Liebhaber und Kämpfer heran. Das Geheimnis seiner Zeugung aber sollte er erst mit 26 Jahren erfahren ...

 

Nach den Comic-Serien »John Difool vor dem Incal«, »John Difool nach dem Incal«, »Die Meta-Barone« und »Die Techno-Väter« ist »Castaka, vor den Meta-Baronen« schon die fünfte Erweiterung des einzigartigen Universums um den Anti-Helden »John Difool«. Nach dem Ausscheiden Moebius ist einzig Szenarist Jodorowsky eine bleibende Konstante in diesen zeichnerischen Epen mit intergalaktischen Raumkämpfen, archaischen Waffen, übernatürlichen Kräften und politischen Verwicklungen. Science Fiction-Technik wird hier aber nicht übermäßig eingesetzt. Das wirkt sich positiv auf die Story des 56seitigen Bandes aus, der mehr im Fantasy-Bereich angesiedelt ist. Schon immer nämlich haben die »Meta-Barone« an die japanische Kriegerkaste Samurai erinnert. Mit dieser Vorgeschichte wird durch die Einführung des Kodex „Bushitaka“ (Seite 7) auch sprachlich (Bushido = Verhaltenskodex der Samurai) direkt daran angeknüpft.

 

Der Blut- und Gewaltfaktor ist, wie schon auch bei der Vorgängerserie »Die Meta-Barone« recht hoch. Abgeschlagene Köpfe und aufgespiesste Leiber kennzeichnen diese - teils drastischen - Gewaltdarstellungen. Für Kinder und Jugendliche sind diese Bände deshalb nicht geeignet.

 

Doch dieser Band aus der Ehapa Comic Collection bietet auch fantasievolle Geschöpfe, filigrane Darstellungen von Massenszenen und eine interessante Geschichte. Die klassische Panelstruktur wird nur auf wenigen Seiten durchbrochen - was schade ist - weil die Stärke von Zeichner Das Pastoras in der Darstellung großer Bilder (mit detaillierten Landschafts- und Gebäudedarstellungen) liegt. Zeichnerischer Schwachpunkt sind die Gesichter. Die kräftigen Farben, hier dominieren vor allem Rottöne, gefallen aber sehr gut. Einen direkten Vergleich mit Juan Gimenez, kann Pastoras leider nicht standhalten.

 

Von Egmont Ehapa erschien 2008 nur der erste Band unter dem Titel »Castaka - Vor den Metabaronen: Dayal, der erste Vorfahre« im Softcover-Format. 2014 erschien im Splitter Verlag ein 112seitiger Hardcoverband als »Castaka«. Dies ist eine Gesamtausgabe mit beiden Bänden.

 

Fazit: Für Fans von Jodorowsky´s Welten ist dieser Band eine reizvolle Erweiterung der Meta-Baron-Saga.

 

Harald Kloth

4 Sterne
4 von 5

© 2008 Harald Kloth

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