Jodorowsky/Gimenez: Aghora, die Vater-Mutter

Die Meta-Barone, Band 7

Alexandro Jodorowsky & Juan Gimenez

Köln ; Egmont ; 64 Seiten ; 2002 ;  ISBN 3-89343-449-6

 

Noch immer erzählt Roboter Onko die lange Geschichte der Meta-Barone: Dona Vicenta Gabriela de Rokha, die Großmutter, liegt bei der Geburt ihrer Zwillinge im Sterben. Um zumindest eines der ungeborenen Kinder zu retten, muß Eisenhaupt ein Kind opfern. Wider Erwarten wählt er nicht den Knaben, sondern das Mädchen - Aghora.

 

Da der Name Castaka nur von Mann auf Mann übergeht müßte das das Ende der Kaste der Meta-Barone bedeuten. Doch Eisenhaupt macht aus Aghora einen unbesiegbaren Krieger. Das gefährlichste Tier der Galaxis, eine Tarantelwölfin, wird nun Aghoras Amme. Nach den grausamen Initiationsriten der Kindheit wird schließlich aus Aghora ein Supersöldner. Mit 16 Jahren folgt die letzte Prüfung: der Kampf mit Eisenhaupt auf Leben und Tod.

 

Als das imperiale Reich in Gefahr gerät, kann Aghora das feindliche Universum zerstören und die Menschheit retten. Doch als die geliebte Tarantelwölfin stirbt, lernt Aghora zum ersten Mal ein Gefühl kennen: die Traurigkeit. Sie entschließt sich einen Nachfolger zu erzeugen. Hochschwanger muß sie nun ihrer größten Herausforderung entgegensehen: der Kampf gegen Zombra und die alten Mörderinnen, die nun ihre Chance im Kampf gegen einen vermeintlich wehrlosen Meta-Baron sehen ...

 

Wie bei allen Alben der »Meta-Baron-Reihe« wird auch hier der Ekel-Faktor arg strapaziert. In diesem Band darf der Leser u.a. den Kaiser-Schnitt der Zwillinge und eine anschließende Gehirnauswechselung (!) miterleben. Die Trauer um den Tod der geliebten Tarantel-Wölfin ist ergreifend erzählt und ist die vielleicht gefühlvollste Szene in diesem Band. Der Schlußkampf des Meta-Barons mit den Zombras variiert das Grundthema der gesamten Reihe: Tod und Geburt sind untrennbar miteinander verbunden.

 

Die Zeichnungen von Juan Gimenez sind gewohnt beunruhigend: ein Universum voller Gewalt und Grausamkeit, das außer den Fugen geraten zu scheint und der Meta-Baron als die einzige Konstante darin.

 

Deutsche Erstveröffentlichung von Ehapa Comic Collection als Softcover 2002. Ab 2008 fasste Splitter zwei Alben zusammen und brachte die Serie in vier Bänden im hochwertigen Hardcover und Schuber. Der bis dahin siebte Band der Reihe ist nun im vierten Sammelband zusammen mit dem Titel »Namenlos« enthalten, veröffentlicht 2009 bei Splitter mit wunderschöner Titelprägung. Der Erstauflage ist zudem ein Kunstdruck beigelegt.

 

Fazit: Ein hoher Gewaltfaktor macht diesen Band für Kinder und Jugendliche nicht empfehlenswert. Fans von Science-Fiction und Raumschlachten, die sich von Brutalität nicht abschrecken lassen, sollten einen Blick wagen ...

 

Harald Kloth

3/4 Sterne
3/4 von 5

© 2003 Harald Kloth

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