CAMP, Ausgabe 4 (2022)

Magazin für Comic, Illustration und Trivialkultur

Barmstedt ; Edition Alfons ; 2022 ; 138 Seiten ; Softcover

Riesige Pilze mit Wohntürmen in Meereslandschaft, im Vordergrund Schiff
Cover © 2022 Edition Alfons, Adaptation © 2022 Beeple

 

Auch die vierte Ausgabe von »CAMP«, dem »Magazin für Comic, Illustration und Trivialkultur«, bewegt sich wieder tief in den Gefilden der neunten Kunst, in der sogenannten trivialen Literatur und in der Illustrationskunst in all seinen herrlichen Ausprägungen. Bereits das Titelbild - wie bei allen »CAMP«-Ausgaben ein absoluter Hingucker - lädt ein auf eine fantastische Reise ins Schöne.

 

So schreibt Matthias Hofmann über das Internet-Phänomen »Beeple«. »Beeple« ist das Pseudonym des Künstlers Marc Winkelmann, einem visionären Schöpfer digitaler Kunst.

Volker Hamann geht den »Geheimnissen von Paris« in den Comicadaptionen der Nestor-Burma-Romane von Léo Malet auf den Grund.

Stefan Schmatz beschäftigt sich in »Die Neuedition der Abenteuer« mit der politischen Korrektheit von Enid Blyton und Stuart Tresilian und fragt ob Kinderliteratur auf den Index soll.

Science-Fiction-Fans werden von Christian Blees in »Wanderer zwischen den Epochen« über die Buchcover des Richard Clifton-Dey abgeholt.

Alec Nevala-Lee kratzt in »Asimovs Reich, Asimovs Mauer« gehörig am Thron des Science-Fiction-Gottes Isaac Asimov und skizziert in seinem hochinteressanten Aufsatz dessen Übergriffiigkeit auf Frauen - und welche Folgen dies möglicherweise für die angloamerikanische Science-Fiction-Literatur hatte.

Hartmut Becker zeigt in »Ganz prima Lesefutter« die Kinderbuchillustrationen der Ditz von Schneidewind in den 1950er Jahren.

In »Weltberühmt und vergessen« schreibt Christian Blees über die wechselvolle Karriere des Sexton Blake, einem im Schatten von Sherlock Holmes heute vergessenen Detektiv.

Horst Illmer befasst sich in »Es war eine Lust, Feuer zu legen« mit der Geschichte von brennenden und feuerfesten Büchern. Natürlich dürfen hier die Klassiker »Fahrenheit 451« (Ray Bradbury) und »Feuerkind« (Stephen King) nicht fehlen.

Christian A. Bachmann beschreibt in »Quadratisch, praktisch, gut« die Whitmans Big Little Books.

»The Vampire Strikes Back: 100 Jahre Nosferatu«, von Paolo Caneppele und Günter Krenn, setzt sich mit Vampiren in Comics auseinander.

Heinz J. Galle schreibt in »Als der Blechmann von der Leinwand sprang« über das Sammeln von Spielzeugrobotern.

Das Magazin schließt mit einigen Seiten ausgewählter Buchrezensionen.

 

Alle Aufsätze sind mit zahlreichen, zumeist farbigen Bildern ergänzt. So ist »CAMP« nicht nur ein faktenreicher Ideengeber für literarische Entdeckungen, sondern lädt auch zum gemütlichen Schmöker und Durchblättern ein. 19 Euro für ein Magazin im Softcover-Format mögen hoch erscheinen, sind aber aufgrund der wertigen Aufmachung und der hochinformativen Texte gerechtfertigt. »CAMP« ist einfach ein außergewöhnlich schönes Magazin, mit hoffentlich noch vielen folgenden Ausgaben.

 

Fazit: Auch die vierte Ausgabe von »CAMP« ist eine wunderbare und reich bebilderte Reise für Comic- und Filmfans, Nerds und Trashfans, aber auch Literaturliebhaber, die gerne über ihren Tellerrand schauen.

 

Harald Kloth

5 Sterne
5 von 5

 © 2023 Harald Kloth, Cover © 2022 Edition Alfons, Adaptation © 2022 Beeple

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