Viktor Mann

Wir waren fünf

Bildnis der Familie Mann

Wir waren fünf ist ein Buch aus dem Jahr 1949, verfasst vom jüngsten Bruder von Thomas Mann, Viktor. Von demjenigen, der lieber die Laufbahn eines Landwirts einschlug als dem Vorbild seiner berühmten Brüder Thomas und Heinrich zu folgen und Schriftsteller zu werden ...

 

Nichtsdestotrotz war er ein ebenso begabter Schreiber wie diese. Deshalb ist diese Autobiografie ein echter Fund für alle, die noch nicht viel über die Mann-Familie wissen - und genauso für diejenigen, die schon alles zu wissen meinen: Denn sie gibt eine überaus farbige, detailgenaue, lebendige und in die Tiefe gehende Schilderung der Geschehnisse sowohl innerhalb der Familie als auch der Zeit wieder (ausgehend von einer Beschreibung der Herkunft der halbbrasilianischen Mutter Julia Mann, dem frühen Tod des Vaters und dem Umzug nach München ... bis zu den freudigen wie auch dramatisch- tragischen Ereignissen im Leben der Geschwister).

 

Die Jugend Viktor Manns liegt in der Kaiserzeit - er führt uns durch die Krisen der Weimarer Republik und beschreibt das heraufziehende Hitlerreich - wobei er das einizge Mitglied der Mann-Familie war, der nicht emigirierte, sondern als Landwirtschaftsinspektor "überwinterte"; sehr stark wirken seine Einsichten und Betrachtungen, diese Zeit betreffend.

 

Bereits kurz nach Fertigstellung dieses Buches ist Viktor Mann im Jahr 1949 gestorben - seitdem wurde es fortlaufen im Fischer-Taschenbuchverlag wiederaufgelegt (im Südverlag Konstanz auch gebunden erhältlich).

 

Fazit: Wer ein in jeder Hinsicht starkes und berührendes Buch sucht: Hier ist eines!

 

Gertrud Pawlik

4 Sterne
4 von 5

© 2003 Gertrud Pawlik, Harald Kloth