Silvia Stolzenburg

Die Heilerin des Sultans

Ulm-Trilogie, Band 3

Historischer Roman

Der historische Roman „Die Heilerin des Sultans“ spielt in den Jahren 1399 bis 1403 in Bursa und Ulm und einigen Orten auf dem Weg dorthin. Er ist der dritte Teil einer Trilogie, welche rund um den Bau des Ulmer Münsters seinen Anfang nahm und im vorliegenden Roman von den Nachfahren der Protagonisten der ersten beiden Romane fortgeschrieben wird. Anders als in den vorangegangenen beiden Teilen, stehen nicht die deutsche Geschichte im ausgehenden Mittelalter mit den Machtkämpfen zwischen Klerus und Adel im Mittelpunkt, sondern die Geschichte der heutigen Türkei und der Konflikt zwischen Islam und Christentum. Rund um diese Thematik entwickelt die Autorin wieder eine leidenschaftliche Liebesgeschichte, welche am Ende gegen Widrigkeiten, Intrigen, Krieg und Leiden obsiegt.

 

Die Hauptfigur Falk wird von seinem Onkel, beide Nachfahren der Protagonisten der ersten beiden Ramane, zu einer riskanten Reise in den Orient überredet. Der Onkel hat bereits im Vorfeld den Plant gefasst diese Reise zu nutzen, sich Falks zu entledigen und so an sein Erbe zu gelangen. Der noch junge und naive Falk lässt sich dafür begeistern und kommt dadurch in Gefangenschaft des Sultans. Nach einer schweren Verletzung gelangt er ins Hospital, wo er von einer jungen Ärztin behandelt wird und beide verlieben sich unsterblich ineinanden, aber ihre Liebe scheint keine Zukunft zu haben, da sie eine verbotene Liebe ist.

 

Die Ärztin selbst ist eine Sklavin, welche eigentlich dem Harem des Sultans zugeordnet war und nur durch Wirrungen zur Ärztin wird. Beide, die Ärztin und Falk erlangen durch besondere Taten gegenüber dem Sultan gewisse Freiheiten, so dass sie ihre Liebe im Verborgenen teilweise ausleben können. Aber erst durch die chaotischen Verhältnisse während des Untergangs des Sultans gelingt ihnen die Flucht, so dass sie im „happy end“ nach Ulm gelangen können, wo der treue Verwalter von Falk sein Erbe gegenüber dem bösen Onkel und anderen gierigen Verwandten verteidigen konnte.

 

Silvia Stolzenburg gelingt es leider in Ihrem dritten Teil der Trilogie nicht im gleichen Maße wie in den ersten beiden Teilen den Leser zu fesseln. Die Protagonisten wirken teils sehr nahe angelehnt bzw. inspiriert von Hauptpersonen aus historischen Romanen anderer Autoren.

 

Fazit: Insgesamt ein unterhaltsamer Roman, welcher meist flüssig zu lesen ist, aber leider deutlich hinter den beiden ersten Romanen der Trilogie zurückbleibt. Es bleibt das Gefühl, das Silvia Stolzenberg bei Romanen welche auf heimischen Boden spielen ihre schriftstellerischen Fähigkeiten wesentlich besser zur Geltung bringen kann.

 

Konrad Wimmer

3 Sterne
3 von 5

© 2012 Konrad Wimmer, Harald Kloth