Bruno Courrèges, Chef de police von Saint-Denis bekommt es in seinem dritten Fall unter anderem mit dem größten Schatz des Périgords zu tun: Seinen berühmten schwarzen Trüffeln. Sie warten tief vergraben unter den uralten Eichen in einer der schönsten Regionen Frankreichs auf die Gourmets dieser Welt und sind deshalb begehrt wie Diamanten und äußerst lukrative Spekulationsobjekte. Als der größte Trüffelexperte der Region brutal ermordet wird, findet sich Bruno plötzlich mit der unrühmlichen kolonialen Vergangenheit Frankreichs in Algerien und Indochina, verschiedenen, sich nicht gerade freundlich gesinnten Geheimdiensten, chinesischen Triaden als auch mit gemeiner Kinderprostitution konfrontiert.
Doch nicht nur der versponnene, spannende und viel schichtige Kriminalfall mit seinem interessant aufbereiteten historischen Hintergrund begeistert von Anfang an, sondern auch die liebevollen Beschreibungen des Lebens im Périgord mit all seinen Nuancen. Wir lernen nicht nur viel Wissenswertes über die Schnepfenjagd, die Vinifikation, von der Lese bis zur Abfüllung und das Abrichten von Jagd- und Trüffelhunden sondern auch unglaublich leckere Rezepte – von einfachen, französischen Bratkartoffeln bis hin zum feudalen Fünf-Gänge-Menü - vervollständigen diesen wunderbaren Plot voller Atmosphäre und Esprit.
Ähnlich wie die Amerikanerin Donna Leon in ihren Brunetti-Romanen Venedig erschließt, so bringt uns der Schotte Martin Walker das Périgord, eine der schönsten Regionen Frankreichs, nicht nur kriminalistisch sondern auch kulinarisch und touristisch näher.
Fazit: „Leben wie Gott in Frankreich“ - Martin Walker führt mit diesem phantastischen Krimi nach Bruno (Band 1) und Grand Cru (Band 2) den finalen Beweis!
Wolfgang Gonsch
© 2011 Wolfgang Gonsch, Harald Kloth