Daniel Defoe

Robinson Crusoe

Roman

Die meisten Menschen verbinden mit dem Namen Robinson Crusoe wohl die selben Vorstellungen: ein bärtiger, ungepflegter Mann, bekleidet mit einem Zottelfell, seit beinahe Jahrzehnten verschollen auf einer einsamen Insel. Sein einziger Gefährte trägt den seltsam anmutenden Namen Freitag, da Robinson eben diesen Eingeborenen just an einem Freitag das Leben rettet.


Der um dieses Werk entstandene Mythos hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass dieser vor fast dreihundert Jahren anonym veröffentlicht wurde. Somit entstand der Irrglaube dass es sich hierbei um einen journalistischen Tatsachenbericht in Romanform handelt. Und tatsächlich baut Daniel Defoe auf zeitgenössische Berichte. Zum einen der Bericht von Robert Knox, der 19 Jahre lang auf Ceylon (dem heutigen Sri Lanka) in Gefangenschaft zugebracht hat und 1681 einen Bericht über seine Erfahrungen veröffentlichte. Zum anderen die Erlebnisse des Matrosen Alexander Selkirk, der nach mehreren Jahren von einer einsamen Insel im Pazifik gerettet wurde.


Doch dieses Buch ist mehr als ein klassischer Abenteuerroman für Jung und Alt: Robinson macht auf seiner Insel keinen Neuanfang im eigentlichen Sinne, er imitiert mit seinen wenigen vorhandenen und primitiven Mitteln das Leben seiner Heimat England. Dieses Werk handelt nicht vom süßen Nichtstun in der Karibik sondern vom täglichen Kampf ums nackte Überleben.


Unter den vielfältigen Themen die in diesem Werk behandelt werden sticht vor allem der Gedanke des Kolonialismus ins Auge; zudem nimmt die Thematik der Zivilisierung von Eingeborenen einen sehr großen Raum ein. Zu beiden Themen hat der Autor sehr zwiespältige Meinungen die keineswegs mit dem damaligen Zeitgeist konform laufen.


Fazit: Der Roman Robinson Crusoe zählt zu den spannendsten Erzählungen der Weltliteratur und ist ein absolutes Muss für jeden Literaturfreund.


Wolfgang Gonsch

5 Sterne
5 von 5

© 2005 Wolfgang Gonsch, Harald Kloth