Martin Suter

Lila, lila

Roman

In seinem neuen Buch Lila, Lila erzählt der schweizer Autor Martin Suter die Liebesgeschichte eines jungen Menschen. David verdient sein Geld als Kellner in einer Szenebar. Er ist ein ganz gewöhnlicher, antriebsloser Bursche, weiß nichts mit sich anzufangen und genießt durch seine Arbeit die Nähe von Schriftstellern, Architekten und Künstler, die in dieser Bar verkehren. Er würde gerne dazu gehören und an anspruchsvollen Gesprächen teilnehmen. Aber wie?

 

Eines Tages taucht in diesem Lokal die Literaturstudentin Marie auf. David verliebt sich in sie, kämpft um ihre Zuneigung. Und wie der Zufall so will, findet er in der Schublade eines alten Nachttischchens vom Flohmarkt das Manuskript eines tragischen Liebesromans. David beschließt, ihn für seinen eigenen auszugeben, um Marie zu beeindrucken. Es funktioniert. Marie ist begeistert von dieser gut geschriebenen Geschichte und von David. Sie hält ihn für einen begabten, schüchternen aber mittellosen Autor, der in der literarischen Welt eine Zukunft hat. Natürlich verliebt sie sich in seinen Roman und in ihn. David ist glücklich, ohne an die Folgen dieser Lüge zu denken. Denn Marie schickt das Manuskript an einen Frankfurter Verlag - mit Erfolg!

 

Für David beginnt ein neues aufregendes Leben: Lesungen, Buchmessen, Gespräche mit Verlegern und Buchhändlern, hohe Honorare, Anerkennung und Triumph! Doch der Erfolg interessiert ihn wenig, umso mehr aber ist er froh über die stark ersehnte Liebe von Marie. Die Wahrheit kommt nicht an Tageslicht, obwohl David bei jeder Lesung die Enttarnung fürchtet. Das ist sein Preis für die gewonnene Liebe der Literaturstudentin. Bis eines Tages Jacky auftaucht und vorgibt, der wahre Autor von "Lila, Lila" zu sein. In der neuen Situation ist David Jacky völlig ausgeliefert.

 

Der Roman von Martin Suter liest sich erstaunlich leicht und ist spannend. Er hat eine klare, einfache und sehr ausdrucksstarke Sprache. Wie auch in seinen anderen Romanen bleiben einige Fragen offen. Und so hat der Leser die Möglichkeit nach eigenen Lösungen zu suchen. Wer über das Leben nachdenkt, kann erkennen, dass es jedem Chancen bietet, seine Existenz und sein Schicksal selbst zu steuern.

 

Fazit: Ein Hauch von Krimi und eine humorvolle Sprache bereichern das Buch, das auch ohne Action ein wunderbares Lesevergnügen bereitet!

 

Ludmila Hück

4 Sterne
4 von 5

© 2004 Ludmila Hück, Harald Kloth