Günter Grass

Katz und Maus

Danzig im Zweiten Weltkrieg. Den jungen Pilenz plagen Gewissensbisse. Es war nicht richtig was er mit seinem Schulkameraden Mahlke gemacht hat; dem wuchs in der Pubertät ein riesiger Adamsapfel, ein wie eine Maus zuckender Knorpel. Er setzt Mahlke eine streunende Katze auf dieses zuckende Etwas und gab so Mahlke der Lächerlichkeit preis.

 

Quasi als Geste der Wiedergutmachung beginnt Pilenz die Lebensgeschichte dieses Außenseiters nachzuerzählen: berichtet wir von Mahlkes geradezu grotesken Versuchen, seinen Makel zu verbergen. In seiner Verzweiflung behängt dieser den Adamsapfel mit einem aus einem Wrack heraufgeholten englischen Schraubenzieher, mit einem Orden und vielen anderen Dingen.

 

Auf der verzweifelten Suche nach Anerkennung vollführt er die schwierigsten Turnübungen und bricht Schwimm- und Tauchrekorde. Und trotz allen Beifalls: er bleibt ein Einsamer, der in einem gestrandeten Minensuchboot sein persönliches Refugium findet, seinen intimen Ort des Rückzugs.

 

Diese Novelle ist der zweite Band von Günter Grass Danziger Trilogie; in ihr setzt sich der Nobelpreisträger mit seiner Heimatstadt Danzig und dem Zweiten Weltkrieg auseinander. Es ist kein Geheimnis, dass die Figur Mahlkes in vielen Bereichen mit der Figur von Günther Grass übereinstimmt. Er schreibt hier ein sehr persönliches Buch, das außergewöhnlich viele autobiographische Akzente beinhaltet.

 

Leider beginnt diese Novelle in einem äußerst schwierigen Schreibstil; abgehackte Sätze, fehlende Subjekt und unendlich viele eingeschobene Nebensätze lassen keinen rechten Lesefluss aufkommen. Die ewig scheinenden Sätze und stark springenden Gedankenspiele, die man auch beim besten Willen selten nachvollziehen kann bringen den Leser fast dazu das Buch wieder wegzulegen.

 

Fazit: Diesem eher unverständlichen und schwierig zu lesendem Buch im Stile eines Berichts fehlt leider die Nachhaltigkeit. Der Plot ist äußerst flach und der Spaß am Lesen geht verloren.

 

Wolfgang Gonsch

2 Sterne
2 von 5

© 2005 Wolfgang Gonsch, Harald Kloth