Hilary du Pré / Piers du Pré

Jacqueline du Pré

Ein Genie in der Familie

Berlin ; Propyläen ; 416 Seiten ; ISBN 3-549-05319-3

 

Jacqueline du Pré wird 1945 als zweites von drei Kindern in Oxford, England geboren. Als Tochter einer musikbegeisterten Mutter beginnt sie bereits mit fünf Jahren mit dem Cellospielen und wird schon als Kind zur nationalen Berühmtheit. Sie studiert unter anderem bei Pablo Casals in der Schweiz und in Moskau bei Mstislaw Rostropowitsch. Sie reist um die ganze Welt und begeistert das Publikum mit ihrer Begabung. 1967 heiratet sie den Pianisten Daniel Barenboim, für den sie zum Judentum übertritt. In den folgenden Jahren geben die beiden viele gemeinsame Konzerte rund um den Erdball und erfreuen sich mit ihrer Musik großer Beliebtheit.

 

Aber es gibt auch eine andere Seite des Ruhms: Jackie, wie sie von der Familie genannt wird, bekommt Depressionen, hält dem Stress, den das Leben als Berühmtheit mit sich bringt, nicht mehr stand. Nur langsam bekommt sie ihr Leben wieder in den Griff, nicht zuletzt durch die selbstlose Hilfe ihrer Schwester Hilary.

 

Doch dann wird sie vor eine schreckliche Tatsache gestellt: sie hat multiple Sklerose und weiß, daß sie ihr geliebtes Cello nicht mehr spielen kann. Jacqueline du Pre stirbt im Oktober 1987 nach qualvoller Krankheit mit nur 42 Jahren.

 

Hilary und Piers du Pré berichten in ihrem chronologisch aufgebauten Buch mit großer Offenheit von ihrem Leben in einer Familie, in der die berühmte Schwester stets im Mittelpunkt stand. In schlichten, aber eindrucksvollen Sätzen erzählen sie auch viele intime Details aus der privaten Welt von Jackie, wobei die Würde der Schwester stets gewahrt wird.

 

Ein Buch, das, wie anfangs betont wird "keine Biografie ist, sondern nur zeigt, wie es war".

 

Fazit: Unterhaltsam, leicht zu lesen und gibt auch für den Laien interessante Einblicke in die Welt der klassischen Musik.

 

Sabine Eichinger

4/5 Sterne
4/5 von 5

© 2003 Sabine Eichinger, Harald Kloth