S. K. Tremayne: Die Stimme

München ; Knaur ; 2020 ; 400 Seiten ; ISBN: 978-3-426-22738-1
 
Jo Ferguson wurde von ihrem Ehemann Simon geschieden und ist daraufhin bei ihrer besten Freundin Tabitha eingezogen.
Sie arbeitet als Journalistin und hatte vor nicht allzulanger Zeit einen sehr kontroversen Artikel zum Thema neue Medien und künstliche Intelligenz geschrieben. In der Wohnung ihrer Freundin ist alles mit den neuesten Homeassistents ausgestattet.
Diese erleichtern den Haushalt und dienen auch als Gesprächspartner.

 

Vor allem die digitale Sprachassistentin Electra weiß plötzlich Dinge, die Jo nur ihrer Freundin und ihrem Exmann erzählt hat.
Jo zweifelt an ihren geistigen Fähigkeiten, hat sich doch ihr Vater aufgrund einer schweren psychischen Erkrankung (Schizophrenie) das Leben genommen. Ist sie eventuell selbst erkrankt und bildet sich alles nur ein? Als Electra auch noch Gedichte von Sylvia Plath rezitiert, die sich aus lauter Melancholie schließlich das Leben nahm, sucht Jo fachärztliche Hilfe. Doch auch die Psychiaterin kann ihr nur sehr wenig helfen.

 

Als dann auch noch ihre beste Freundin Jenny eine E-Mail von Jo erhält, in der diese ein Familiengeheimnis ausplaudert, Jos Bruder aufgrund eines Schreibens der Schwester unter Missbrauchsverdacht steht und sie über Twitter rechtsradikale Parolen äußert entsteht bei ihr der Gedanke, dass es irgendjemanden geben muss, der sie vernichten will. Aber wer steckt hinter diesem perfiden Plan?
 
Nach dem Lesen dieses Buches  von S. K. Tremayne ("Eisige Schwestern") werden Sie überlegen, ob Sie die neuen technischen Geräte, wie immer sie auch heißen, weiterhin in Ihrem Wohnumfeld haben wollen. Dieser Thriller greift die hochaktuellen Themen dieser Zeit (Künstliche Intelligenz) brillant auf. Bis zuletzt leidet man mit der Protagonistin und weiß nicht, ob dahinter ein perfider Plan steht oder ob es sich um die Ausprägung einer schweren psychischen Erkrankung handelt.
 
Fazit: hochaktuell und hochbrisant!

 

Matthias Wagner

4/5 Sterne
4/5 von 5

© 2020 Matthias Wagner, Harald Kloth