Peter Hereld: Herr der Drohnen

Planegg ; Boospot ; 2019 ; 304 Seiten ; ISBN: 978-3-95669-128-7
 
Simon Engels ist angestellt bei einer Detektei in Hannover und soll einen vermeindlich untreuen Ehemann beschatten. Er ist ein wahres Genie im Umgang mit Drohnen und so verfolgt er seinen Auftrag mit einer über Handy gesteuerten Drohne, die ihm gestochen scharfe Bilder liefert. Er fliegt die Hotelfront ab und traut seinen eigenen Augen nicht, denn in einem Hotelzimmer passiert ein Mord. Vor lauter Aufregung schafft er es nicht mehr, die Drohne weiter zu steuern, sodass diese zunächst an die Fensterfront des Hotels fliegt und schließlich abstürzt. Der Mörder hat die Drohne bemerkt und somit beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn Dr. Krups möchte unter gar keinen Umständen, dass seine Tat als Licht kommt. Simon, der unter offener Bewährung steht, macht sich auf den Weg zur Polizei, um seine Beobachtungen mitzuteilen. Zunächst will ihm keiner glauben, da seine Geschichte sich wie unter Drogen erfunden darstellt. Erst der Oberkommissar Münk nimmt sich seiner an und versucht ihm zu glauben, auch wenn das schon sehr viel Kreativität erfordert.

 

Nach dem Polizeibesuch ist Simon klar, dass er nicht auf deren Hilfe zählen kann, noch dazu ist sein bester Freund Nico Zach umgebracht worden und Simon glaubt fest daran, dass der Mordanschlag ihm gegolten hat.  Währenddessen wird eine ermordete blonde Frau gefunden und Oberkommissar Münk lässt alle Vermisstenfälle der letzten Monate heranziehen und siehe da: es ist nicht die erste blonde Frau, aber die erste, die tot aufgefunden wurde. Simon findet Unterschlupf bei seiner Bekannten Alexa und versucht einen Plan zu entwickeln, wie er den Mörder stoppen kann, doch dieser ist nicht gewillt, so leicht aufzugeben.

 

"Herr der Drohnen" ist ein toller Thriller, der ab der ersten Seite voll auf Touren kommt. Auf keiner Seite kommt Langeweile auf und der Autor schafft es einen Spannungsbogen aufzubauen, obwohl bereits nach eine paar Seiten feststeht, wer der Mörder ist. Er lässt einen tief in die Seele eines in der Kindheit missbrauchten Mannes blicken, der im Erwachsenenalter immer wieder "Aussetzer" hat. Am Ende ist es fast schade, dass alles bereits nach knapp 300 Seiten vorbei ist, denn man hätte Simon noch gerne etwas länger begleitet.

 

Fazit: 300 Seiten Nervenkitzel.

 

Matthias Wagner

4/5 Sterne
4/5 von 5

 © 2020 Matthias Wagner, Harald Kloth