Daniel Suarez: Delta-V

Thriller

Hamburg ; Rowohlt ; 2020 ; 556 Seiten ; ISBN: 978-3-499-005151-2

Wir schreiben das Jahr 2032: James Tighe, der sich immer nur J.T. nennt, ist ein professioneller Höhlentaucher, der in den letzten Jahren durchaus zu einer Berühmtheit geworden ist, weil er während eines Tauchgangs in ein Erdbeben geriet und es sein Verdienst war, dass ein großer Teil der Expeditionsgruppe überlebte.

Nathan Joyce, ein junger aufstrebender Unternehmer, der in den letzten Jahren Milliarden verdient hat, ist getrieben von der Idee, im Weltraum zu expandieren, denn die Vorräte auf der Erde werden immer knapper. Ihm schwebt vor, auf einem Asteroiden Bergbau zu betreiben. Für diese Vision hat er eine riesige Finanzkampagne initiiert, denn zivile Weltraumexpeditionen kosten wahnsinnig viel Geld.

Es gelingt ihm, J.T. und viele weitere zu motivieren, sich auf seinen Plan einzulassen. Ein großzügiger Geldbetrag dient als Anreiz für die Besatzung des Weltraum-Shuttles. Bevor es losgeht, findet aber eine brutale Auslese statt, denn für die eigentliche Reise werden nur acht Personen benötigt. Es gilt, sich innerhalb kürzester Zeit auf eine ganz neue Materie einzulassen und noch dazu ist es eine äußerst belastende psychische Situation, denn Privatsphäre gibt es keine mehr. Nathan rekrutiert derweil den jungen Anwalt Lukas Rochat, der sich im Weltraumrecht einen Namen machen möchte.

Ganz naiv lässt sich dieser auf die Sache ein und merkt erst relativ spät, auf welches gefährliche Spiel er sich wirklich eingelassen hat. Zeitgleich formiert sich mehr und mehr das Astronautenteam; immer wieder prüfen die möglichen Kandidaten, ob sie sich wirklich auf ein derart riskantes Experiment einlassen, denn wenn alles wie geplant läuft, dauert der Einsatz mehr als vier Jahre. Die Reise kann beginnen, doch nichts läuft wie geplant und die Besatzung muss immer wieder mit neuen Überraschungen und Situationen umgehen, die teils tödlich enden können.

Der Science Fiction-Thriller spielt zeitlich in der nahen Zukunft. Delta-V ein Begriff aus der Raumfahrt, der aufzeigt, mit welcher Geschwindigkeit man im Weltraum unterwegs ist, gibt dem Thriller den Namen.

Der Autor verschmilzt die mögliche zukünftige Technik mit den normalen psychologischen Problemen. Mit immer neuen Wendungen treibt er die Spannung weiter voran. Die Besatzung der „Konstantin“ wächst einem beim Lesen immer mehr ans Herz, was dazu führt, dass die Ereignisse, die geschehen einen durchaus emotional mitnehmen.

Fazit: Toller Science-Fiction-Thriller - wer weiß, vielleicht ist es wirklich bald soweit!

 

Matthias Wagner

4/5 Sterne
4/5 von 5

© 2020 Matthias Wagner, Harald Kloth