Rita Morrigan: Wir treffen uns am Ende der Welt

Roman

Reinbek ; Rowohlt ; 2019 ; 347 Seiten ; ISBN 978-3-499-27442-8

 

Lena ist Spanierin und die Erbin eines kürzlich verstorbenen wohlhabenden Brotfabrikanten. Sie ist enttäuscht und verwirrt. Nachdem sie ein Sex-Video ihres Verlobten Alberto mit einer anderen Frau gesehen hat, will sie ihn auch nicht mehr heiraten. Da kann ihre Mutter Elvira noch so auf sie einreden.

Hals über Kopf packt Lena ihre Sachen und steigt ins erstbeste Flugzeug. Sie will Abstand gewinnen und fliegt ans andere Ende der Welt nach Buenos Aires. Kaum angekommen wird sie leider ausgeraubt. Bis auf ihren Pass ist alles weg. Hilflos irrt sie durch die Straßen bis ihr Blick auf etwas sehr Besonderes fällt. Das bemalte Schaufenster eines Cafés zieht Lena in ihren Bann. Mit Kunst kennt sie sich ein wenig aus und hat eine Idee: sie könnte dem Besitzer des Cafés vorschlagen, das Fensterbild zu restaurieren. Dann hätte sie wieder ein wenig Geld zur Verfügung. Als sie das 'Café am Ende der Welt' betritt, ist Lena immer noch ganz und gar verzaubert.

Leider stellt sich der Besitzer Alejandro Lagar als fürchterlicher Griesgram heraus. Lenas Hoffungen auf ein Einkommen schwinden, doch als sie ihre Notlage erklärt, gibt ihr Alejandro die Möglichkeit, als Kellnerin zu jobben. Zudem darf sie im Hinterhaus das Zimmer von Alex' Mutter beziehen. Die liebenswerten Stammgäste des Cafés schließen Lena von Anfang an ins Herz. Von Tag zu Tag muss Lena ihr Bild von Alex korrigieren. Sie erfährt vom Tod seiner Eltern ebenso wie von seinem geplatzen Traum als Architekt ein Wohnbauprojekt für Arme zu realisieren. Alex und Lena nähern sich mehr und mehr an und was die Stammgäste schon relativ früh ahnten, tritt ein. Die beiden werden ein Liebespaar.

Als Lena erfährt, dass Alex kurz davor ist, das Café und das Wohnhaus und damit das Erbe seiner Eltern zu verlieren, greift sie ein und erreicht dank ihrer ausreichend vorhandenen finanziellen Mittel, dass skrupelose Investoren das Nachsehen haben und stattdessen der für sie tätige Anwalt der Familie den Zuschlag erhält. Lena ist damit die neue Besitzerin von Café und Wohnhaus. Ob der stolze Alex das akzeptieren wird? Lena traut sich nicht, ihm die Wahrheit zu sagen.
Kann dieses Geheimnis zur Gefahr für die Beziehung werden?

Rita Morrigan hat mit 'Wir treffen uns am Ende der Welt' einen schönen Roman abgeliefert. Die Annäherung des zunächst so abweisenden Alex und der positiv eingestellten Lena lässt einen zwar schon relativ früh den Ausgang der Geschichte vorhersehen, aber der Roman ist dennoch schön zu lesen, weil er viel Positives enthält.

Fazit: schöne Lektüre für einen gemütlichen Lesetag auf der Terrasse.

Sonja Kraus

3/4 Sterne
3/4 von 5

© 2019 Sonja Kraus, Harald Kloth