D. B. John: Stern des Nordens

Thriller

Reinbek ; Rowohlt ; 2018 ; 522 Seiten ; ISBN: 978-3-8052-0032-5

 

Die US-Amerikanerin Jenna Willams ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin mit Schwerpunkt Nordkorea tätig. Sie lässt das Verschwinden ihrer Zwillingsschwester nicht los, denn sie glaubt nicht an ein Unglück, wie die offizielle Aussage damals gelautet hat. Sie wird von der CIA angeworben, denn es gilt eine Delegation aus Nordkorea zu empfangen bzw. anschließend nach Pjöngjang zu reisen. Gleichzeitig bereitet sich auch der dem nordkoreanischen Führer treu ergebene Parteifunktionär Cho auf eine Mission in Amerika vor.

Sein Bruder soll in der nordkoreanischen Erbdynastie eine führende Rolle übernehmen, doch dazu muss die Abstammung bis in die dritte Generation ohne Tadel sein. Cho ahnt bereits, dass eine genaue Prüfung Dinge ans Tageslicht bringen wird, die bisher nicht bekannt waren. In der nordkoreanischen Provinz versucht unterdessen die Bäuerin Moon auf dem Markt Geld zu verdienen.

Die Staatssicherheit hat aber ein wachsames Auge auf sie und ihre Kolleginnen geworfen und auch bald wird sie erfahren, was mit Abtrünnigen passiert. Cho und Frau Moon treffen im berüchtigten Lager 22 aufeinander und ahnen zunächst nicht, dass sie mehr verbindet als nur die Tatsache, dass sie zusammen eingesperrt sind. Unterdessen setzt Jenna alles daran in Nordkorea ihre Schwester Susie ausfindig zu machen, denn sie hat den festen Glauben, dass sie noch lebt.

D.B. John hat mit "Stern des Nordens" einen bewegenden Thriller vorgelegt. Zunächst entwickelt sich die Geschichte aus drei sehr unterschiedlichen Perspektiven, die nach und nach ineinander übergehen.

Bedrückend an dem Thriller ist nur, dass im Anhang vom Autor aufgezeigt wird, dass viel von der Handlung keine Fiktion ist, sondern reale Erlebnisse aus dem Land, dass nur sehr wenig nach außen dringen lässt. Er schafft es, daraus einen spannenden Plot zu basteln.

Fazit: ein Thriller, der nahe an der Realität entlangstreift.

Matthias Wagner

4 Sterne
4 von 5

© 2018 Matthias Wagner, Harald Kloth