Alice Feeney: Manchmal lüge ich

Reinbek ; Rowohlt ; 2018 ; 379 Seiten ; ISBN: 978-3-499-27311-7

Es ist der zweite Weihnachtsfeiertag des Jahres 2016 und Amber Reynolds liegt im Koma. Keiner weiß, was genau passiert ist. Amber kann die Menschen an ihrem Bett nur akustisch wahrnehmen.
Ihr Ehemann Paul und ihre Schwester Claire wechseln sich am Krankenbett ab, denn sie hoffen, dass Amber wieder aufwacht.

Nach und nach entspinnt sich die Geschichte und die Ereignisse an den Tagen vor dem Weihnachtsfest werden rekonstruiert. Amber hatte enormen Stress in ihrem Job als Radiomoderatorin, denn eine Kollegin machte ihr das Leben zur Hölle.
Zeitgleich hat sie einen alten Bekannten aus längst vergangenen Tagen im Trubel der Großstadt getroffen.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem, was erst vor kurzem passiert ist? Wie hängt dies alles mit Ambers eigener Vergangenheit zusammen?

Ans Bett gefesselt erlebt Amber ihre schlimmsten Stunden, denn ihr wird klar, dass sie nicht überleben wird, wenn sie nicht aus dem Koma erwacht. Alice Feeney legt einen Psychothriller vor, der auf verschiedenen zeitlichen Ebenen erzählt wird. So gibt es das „Jetzt“, in dem Amber komatös in der Klinik liegt und nur den Gesprächen der anderen lauschen kann.

In Rückblenden werden immer wieder die letzten Tage vor dem Weihnachtsfest rekonstruiert. Zwischendurch gibt es Tagebucheinträge aus den Jahren 1992 und 1993. Mit jeder Seite laufen die Erzählstränge ein bisschen mehr zusammen und es bildet sich ein schauerhaftes Szenario.

Fazit: Ein Thriller, der etwas hinter den Erwartungen zurückbleibt.

 

Matthias Wagner

3/4 Sterne
3/4 von 5

© 2018 Matthias Wagner, Harald Kloth