Fiona Barton: The Child

Du kannst die Vergangenheit begraben, aber die Wahrheit lebt weiter

Reinbek ; Rowohlt ; 2017 ; 473 Seiten ; ISBN: 978-3-8052-5098-6

Bei Abrissarbeiten in New York wird das Skelett eines Babys gefunden. Dem Ganzen wird zunächst keine große Aufmerksamkeit geschenkt, denn das Kind wurde schon vor Jahrzehnten dort vergraben.  Lediglich eine kleine, unscheinbare, fast zu überlesende Nachricht in der Zeitung erzählt davon.

 

Die Meldung löst bei drei Frauen etwas aus. Die Reporterin Kate hat sich vorgenommen, die Geschichte des Babys genauer zu ergründen und begibt sich auf Spurensuche.  Angelas Baby Alice wurde vor vierzig Jahren einen Tag nach der Geburt aus dem Krankenhauszimmer entführt, als sie gerade beim Duschen war. Sie hat die Hoffnung, dass sie endlich Gewissheit erhält, denn die letzten Jahrzehnte waren alles andere als leicht.


Die dritte Frau ist Emma, die in diesem Straßenzug aufwuchs und seit Jahren ein Geheimnis mit sich herumträgt, das mit dem Auffinden des Babys ans Licht drängt. Emmas Mutter Jude hadert derweil mit ihrer großen Liebe Will.
Als die Polizei dann zwei DNA Proben hat, die zum gefunden Baby passen schleicht sich der Verdacht ein, dass eine Manipulation vorliegt.
Oder steckt am Ende doch ganz eine andere Geschichte dahinter?

Fiona Barton erzählt in ihrem Roman die Geschichten dreier Frauen, die miteinander verwoben sind. Sie stellt die Charaktere in Ich-Form vor, was dazu führt, dass von Kapitel zu Kapitel ein permanenter Perspektivenwechsel erfolgt.


Ausgehend von einer kleinen Meldung in der Zeitung entspinnt sich ein Plot, der neben Spannung auch den Einblick in menschliche Schicksale zulässt. Das Ende ist toll.

Fazit: Ein wunderbarer Roman!

 

Matthias Wagner

4 Sterne
4 von 5

© 2018 Matthias Wagner, Harald Kloth