Jojo Moyes: Mein Herz in zwei Welten

Reinbek ; Wunderlich ; 2018 ; 588 Seiten ; ISBN 978-3-8052-5106-8

 

Louisa Clark, die junge Frau aus der englischen Kleinstadt Stortfold mitten im Herzen New Yorks?

Lou kann es zu Beginn selbst noch gar nicht glauben, dass sie einen Neuanfang gewagt und das Jobangebot in der Stadt, die niemals schläft, angenommen hat. Nun lebt sie in der Wohnung ihrer Arbeitgeber, der Familie Gopnik im Haus 'The Lavery' direkt am Central Park und führt ein Leben zwischen Limousinen und High-Society-Veranstaltungen.

 

Als persönliche Assistentin von Agnes Gopnik ist sie Mädchen für alles und hat immer zur Stelle zu sein. Sogar die morgendliche Joggingrunde im Central Park bleibt der eher unsportlichen Louisa nicht erspart. Durch das Zusammenleben mit den Arbeitgebern erhält sie auch tiefen Einblick in die innerfamiliären Zerwürfnisse. Der superreiche Mr. Gopnik hat nämlich seine frühere Frau durch die wesentlich jüngere Agnes ersetzt, was nicht nur Tabitha, der Tochter des Hauses, gegen den Strich geht. Auch bei gesellschaftlichen Anlässen wird die neue Mrs. Gopnik von allen geächtet, was ihr sehr zu schaffen macht. Selbst die Haushälterin Ilaria ist nicht gut auf die Hausherrin zu sprechen. Auch Lou gegenüber verhält sich die Haushälterin äußerst feindselig. Dafür versteht sich Louisa auf Anhieb bestens mit Ashok, dem Pförtner des Hauses.

 

Privat kämpft Louisa immer noch mit dem Tod ihres geliebten Will. Auch die räumliche Trennung von Sam, dem Sanitäter, mit dem sie eine Beziehung führt, fällt ihr schwer. Dieser hat ebenfalls Schwierigkeiten mit der Situation umzugehen. Inmitten all der kühlen Menschen vermisst Louisa die Warmherzigkeit ihrer Eltern, ihrer Schwester Treena und ihres Neffen Tom umso mehr.

 

Lous Aufgabe ist es, Agnes Gopnik dabei zu helfen, sich in ihrer Funktion als reiche Gattin wohler zu fühlen. Mit der Zeit freunden sich die beiden an und es scheint mehr als ein Angestelltenverhältnis zu sein. Als Louisa ein Geheimnis erfährt und angefleht wird, es für sich zu behalten, tut sie dies. Kurze Zeit später wird ihr diese Diskretion und Loyalität gegenüber Agnes aber zum Verhängnis. Sie wird gefeuert und findet Zuflucht bei der etwas gebrechlichen Mrs. De Witt und ihrem Mops Dean Martin.

Auch in Louisas Privatleben geht es ziemlich hoch her und es ist fraglich, wie es mit ihrem Leben weitergehen wird.

 

Sie fühlt sich zerrissen - einerseits schlägt ihr Herz für das Leben in England, doch andererseits fühlt sie sich auch in New York wohl. Immer wieder muss sie an die Ratschläge denken, die ihr Will vor seinem Tod mit auf den Weg gegeben hat. Sind diese Ratschläge etwa der Schlüssel zum Glück?

 

Wer Louisa Clark bereits kannte, wird sich über diese Geschichte sehr freuen. Es ist einfach schön, die herzensgute und sympathische Hauptfigur ein weiteres Stück ihres Lebensweges begleiten zu dürfen.

Leser ohne Vorkenntnisse werden die Geschichte allerdings auch so verstehen.

 

Fazit: Jojo Moyes schafft es mit dieser schön erzählten Geschichte erneut, ihre Leser zu berühren. Leichte Kost, aber dennoch ein sehr unterhaltsames, gut lesbares und kurzweiliges Buch.

 

Sonja Kraus

4 Sterne
4 von 5

© 2018 Sonja Kraus, Harald Kloth