Max Annas: Illegal

Roman

Reinbek ; Rowohlt ; 2017 ; 236 Seiten ; ISBN: 978-3-498-00101-8  

 

Kodjo lebt seit über 10 Jahren in Deutschland, besser gesagt in Berlin. Er hat keinen Aufenthaltstitel und muss damit rechnen, nach Ghana abgeschoben zu werden, sollte die Polizei auf ihn aufmerksam werden. Er hat Arbeit gefunden im Cafe Hibiskus, so dass er sich wirtschaftlich über Wasser halten kann. Dennoch hat er im Cafe Hibiskus Arbeit gefunden und kann sich dadurch wirtschaftlich über Wasser halten. Seine Freundin Janette, die in der Immobilienbranche tätig ist, quartiert ihn ab und zu in einem abbruchreifen Haus ein, wenn sie ihre Wohnung für sich haben will.

 

Eines Tages beobachtet Kodjo, wie im Haus gegenüber eine junge Frau umgebracht wird. Er sieht den Täter und dieser auch ihn. Damit beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn der Täter will natürlich verhindern enttarnt zu werden. Kodjos Flucht erstreckt sich quer durch Berlin und in der Zwischenzeit ist nicht nur der Täter hinter ihm her. Wo kann er hin? Wo sich verstecken, denn als „Schwarzer“ unter „Weißen“ fällt man auf?  

 

Max Annas legt mit Illegal einen Roman vor, der die Themen unserer Zeit aufgreift und dabei gleichzeitig aufzeigt, wie Berlin tickt. Anhand des Protagonisten Kodjo zeigt er auf, was es bedeutet, ohne Aufenthaltsstatus im Schatten der Gesellschaft mitten in einer Großstadt zu leben, vor allem wenn man auch noch verdächtigt wird, einen Mord begangen zu haben.

 

Fazit: Ein intensives Gesellschaftsporträt mit einem dramatischen Ende.

 

Matthias Wagner

4 Sterne
4 von 5

© 2017 Matthias Wagner, Harald Kloth