Jojo Moyes: Im Schatten das Licht

Roman

Reinbek; Rowohlt Polaris ; 2017 ; 576 Seiten ; ISBN 978-3-499-26735-2

Sarah und ihr Großvater sind ein gutes Team. Für seine große Liebe hat Henri Lachapelle damals Frankreich hinter sich gelassen und sich in England ein neues Leben aufgebaut. Seit dem Tod seiner geliebten Frau ist er mit seiner Enkelin allein. Henri war einst Elitereiter im berühmten Cadre Noir und das Reiten hat ihn nie losgelassen. Nun trainiert er täglich mit seiner Enkelin und dem begabten Pferd Boo die Übungen, die er früher selbst tagtäglich vollführte. Sein Traum ist es, dass Sarah irgendwann einmal in seine Fußstapfen tritt und ebenfalls in den Cadre Noir aufgenommen wird.

Der Stall von Cowboy John befindet sich mitten in London hinter einem unscheinbaren Tor am Ende einer Gasse und ist für die beiden ein zweites Zuhause geworden. Als Henri eines Tages auf offener Straße zusammenbricht und mit der Diagnose Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert wird, gerät die heile Welt für Sarah komplett aus den Fugen.

Die erfolgreiche Anwältin Natasha möchte eigentlich mit ihrem Noch-Ehemann Mac nichts mehr zu tun haben. Allerdings ist da noch das gemeinsame Haus und bis dafür ein Käufer gefunden ist, zieht Mac wieder zuhause ein. Obwohl sich beide bereits in neuen Partnerschaften befinden, haben sie noch Gefühle füreinander. Als Paar haben sie eine Menge durchgemacht und dies lässt sich eben nicht so einfach wegwischen.

Als Sarah in das Leben der beiden tritt, ändert sich alles schlagartig. Sie nehmen das verschlossene Mädchen vorübergehend bei sich auf. Was Natasha und Mac allerdings zuerst nicht wissen, ist die Sache mit dem Pferd. Selbst als diese aufgrund von Sarahs Fehlzeiten in der Schule ans Licht kommt, ahnen die beiden nicht, dass es längst auch finanzielle Probleme mit dem neuen Stallbesitzer Sal gibt, der Sarah ziemlich unter Druck setzt und ihr am Ende sogar Boo wegnehmen will.

Plötzlich ist Sarah verschwunden. Auch von Boo fehlt jede Spur. Als dann auch noch feststeht, dass Natashas Kreditkarte weg ist, machen sich Natasha und Mac auf die Suche nach dem Mädchen und dem Pferd.
Und diese Suche führt die beiden bis nach Frankreich.

In ihrem neuesten Buch erzählt Jojo Moyes wieder eine packende und gut konstruierte Geschichte. Zu Beginn jedes Kapitels stehen thematisch passende Zitate aus Xenophons Werk 'Über die Reitkunst'. Obwohl die Geschichte im Reitermilieu mit entsprechendem Fachjargon angesiedelt ist, kann man auch als Pferdeunkundiger alles gut nachvollziehen.

Fazit: Ein fesselnder Roman, den nicht nur Pferdefreunde nicht mehr aus der Hand legen werden.

 

Sonja Kraus

4/5 Sterne
4/5 von 5

© 2017 Sonja Kraus, Harald Kloth