Alexandra Burt: Remember Mia

Thriller

München ; dtv ; 2016 ; 380 Seiten ; ISBN 978-3-423-26101-2

 

Im Thriller „Remember Mia“ erwacht die junge Mutter Estelle schwerverletzt und mit einer Schusswunde im Krankenhaus. Sie kann sich nicht mehr an den Autounfall erinnern und erst langsam dringt in ihr Bewusstsein, dass kurze Zeit zuvor ihr Baby Mia auf mysteriöse Weise aus ihrem New Yorker Appartement verschwunden ist. Mit Hilfe des Psychiaters Dr. Ari versucht Estelle verzweifelt ihr Gedächtnis wiederzuerlangen. Denn neben Polizei und Medien beginnt auch Estelle daran zu zweifeln, dass Mia entführt wurde. Hat Estelle etwas mit dem Verschwinden ihrer Tochter zu tun?

Die Autorin Alexandra Burt erzählt ihren Debütroman aus der Ich-Perspektive von Estelle, deren Gefühle und Seelenleben dadurch ausführlich dargestellt werden. Anfangs leidet man noch mit der gestressten und unglücklichen jungen Mutter mit. Irgendwann sind die dauernden Wiederholungen über das schreiende Baby jedoch nur noch nervig. Auch das Verhalten von Estelles Ehemann Jack ist nicht plausibel und er wirkt sehr gleichgültig gegenüber der postnatalen Depression seiner Frau, so dass ein Unglück fast schon vorprogrammiert war. Die langen Dialoge mit dem Psychiater Dr. Ari sind überwiegend langweilig und zu detailliert geschildert.

 

Allgemein weist das Buch viele Längen auf und bietet nur wenige überraschende Wendungen.  Zum Ende hin wird die Story zudem immer unrealistischer. Die Auflösung des Falles Mia wirkt sehr an den Haaren herbeigezogen. Es kommt insgesamt nur wenig Spannung auf, wodurch dieses in den Medien gehypte Buch enttäuscht.

Fazit: Kein echter Thriller, der vom Klappentext her mehr verspricht. Die Idee hat Potential, das die Autorin leider durch Längen und eine haarsträubende Auflösung verschenkt.

 

Katrin Scharf

3 Sterne
3 von 5

© 2016 Katrin Scharf, Harald Kloth