Kubrick, Nixon und der Mann im Mond

Original: Operation lune, 2002

Regie: William Karel

 

Was hat Ausnahme-Regisseur Stanley Kubrick (1928-1999) mit der amerikanischen Mondlandung von 1969 zu tun? Die Mockumentary "Kubrick, Nixon und der Mann im Mond" des Tunesiers William Karel zeichnet höchst kurzweilig den Weg zur Mondlandung von Apollo 11 nach. Vom Deutschen Wernher von Braun, der als Vater der Mondrakete Saturn V gilt, über John F. Kennedys historischer Rede vom Aufbruch zum Mond, bis hin zum us-militärischen Nutzen dieses "Jahrhundertprojekts" der Menschheit.

 

Im Laufe dieser gefakten (!) Doku wird Kubrick als (widerwillig ausführender) Filmemacher, der im Juli 1969 live gesendeten Mondbilder, dargestellt. Dazu wird die These aufgestellt, die Mondlandung wurde in den englischen Kulissen von Kubrick´s berühmten Science-Fiction-Klassiker "2001 - Odyssee im Weltraum" (1968) mit Hilfe des amerikanischen Geheimdienstes CIA inszeniert.

 

In dieser Grimme-preisgekrönten Mockumentary vermischt Regisseur Karel u. a. Interviews von Astronaut Buzz Aldrin, US-General Alexander Haig, Filmproduzent Jan Harlan, Politiker Henry Kissinger, Ehefrau Christiane Kubrick, Politiker Donald Rumsfeld oder CIA-Direktor Vernon Walters. Durch äußerst geschicktes Manipulieren und Schneiden der Aussagen dieser Zeitzeugen soll der Eindruck erweckt werden, die Interviewten antworten auf Karel´s Fragen zur angeblich manipulierten Mondlandung. In Wirklichkeit äußerten sich die Interviewpartner zu anderen Fragestellungen bzw. spielten (wie Kubrick´s Ehefrau Christiane) eine Rolle.

Erst im Abspann wird durch Outtakes die Auflösung gezeigt.

 

Fazit: Eine höchst kurzweilige Mockumentary zur Verschwörungstheorie um die Mondlandung. Es geht um Manipulation durch Bilder, verfälschte Aussagen und krudes Einstreuen von Faktenwissen. Die Verknüpfung von realen Ereignissen, frechen Lügen und popkulturellen Mythen ist faszinierend in ihrer Wirkung auf den Zuschauer.

 

Harald Kloth

4 Sterne
4 von 5

© 2015 Harald Kloth

 

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