Burkhard P. Bierschenck: Wenige sind mir mehr

Gedichte

München ; P&L-Ed. ; 2015 ; 84 Seiten ; ISBN 978-3-937357-15-7

 

Die Lyrik des Burkhard P. Bierschenck ist keine liebliche. Ganz im Gegenteil lässt der Autor, der bereits mehrere Sachbücher, Romane, Lyrik und Erzählungen veröffentlicht hat, schreien, kotzen und pöbeln, bei ihm wird entglitten, verbrannt, getorkelt und gestorben.

 

In Wenige sind mehr versammelt Bierschenk, der auch als Verleger und Journalist bekannt ist, 71 Gedichte vorwiegend aus den letzten Jahren, manche auch älteren Datums. Der Zorn und die Trauer, aus denen die Lyrik gespeist ist, stammt aus zwei Quellen: zum einen hat der Autor in seinen Gedichten den Tod seiner Tochter verarbeitet. Zum anderen schreibt er an gegen Krieg und Gewalt in der Welt, gegen die Dummheit machthungriger Menschen. Glaubenskriege fanatischer Moslems erzürnen ihn ebenso wie biedermännische Dummheit oder mediale Verblödung.

 

Bierschenck schreibt dabei immer stark verknappt, konzentriert und auf den Punkt gebracht. Seine Lyrik bleibt jedoch sehr verständlich. Der aggressiven Wut über die Dummheit der Menschen gegenüberstehend haftet den Trauergedichten neben der tiefsten Verzweiflung auch immer etwas äußerst Zärtliches an.

 

Fazit: Wut und Trauer gleichermaßen rotzig wie subtil wie dargeboten.

 

Christa Roßmann

4 Sterne
4 von 5

© 2015 Christa Rossmann, Harald Kloth