Jess Jochimsen: "Krieg ich schulfrei, wenn du stirbst?"

Geschichten von einem chaotischen Grundschüler und seinem Rabenvater

München ; dtv ; 2012 ; 160 Seiten ; ISBN 3-423-34715-5

 

Suchen sie ein Buchgeschenk - etwas Kleines, Kurzweiliges zum Lachen und Schmunzeln und nur für die Bauchmuskeln anstrengend? Dann hätte ich einen absoluten Tipp für sie: „Krieg ich schulfrei, wenn du stirbst?“.

 

Die Hauptfiguren im vorliegenden Buch sind Tom, ein Grundschüler und sein Vater, ein bewundernswerter Mensch mit Nerven wie Drahtseile. Daneben spielen in Toms Leben noch seine Mutter, die Oma, die Lehrerin und sein Kumpel Paul wichtige, tragende Rollen. In kurzen drei- bis vierseitigen Kapiteln,in locker flüssigem Schreibstil gestaltet, werden alle möglichen (und unmöglichen) Situationen mit denen sich so ein aufgewecktes Bürschchen in der Phase des Heranwachsens und Orientierens auseinandersetzen muss, dem Leser anschaulich näher gebracht.

 

Realistisch nachvollziehbare Erziehungsprobleme und erfrischende Erlebnisse aus dem Blickwinkel eines Vaters geschildert, machen deutlich: Der Mann hat Ahnung!

 

Anstrengende und oftmals peinliche Situationen werden männlich unkompliziert auf den Punkt gebracht, humorvoll entschärft und durchgestanden. Dabei sei angemerkt, dass Tom unbestritten der Kategorie „besonders schlau und aufgeweckt“angehört. Die erfrischende, entwaffnende Ehrlichkeit aus Kindermund in Verbindung mit einer guten Portion Überzeichnung durch den Autor müssen einfach gefallen. Zwischen den Zeilen ahnt man, welch unersetzbaren Part Väter in der Erziehung eines Kindes einnehmen.

 

Toms Anekdoten sind schwerlich von einem einzigen „Knilch“ zu schaffen - also keine Angst vor dem Abenteuer Kind!

 

Fazit: Ein Taschenbuch, das mit provokantem Titel neugierig macht und von der ersten Seite an mit unverwechselbarem Charme fesselt. Für alle, die Kinder lieben, haben oder möchten.

 

Elisabeth Gonsch

5 Sterne
5 von 5

 © 2013 Elisabeth Gonsch, Harald Kloth