Fernseh- und Filmtipps

Der Schatten (2023)

Die junge Journalistin Norah (Deleila Piasko) nimmt eine neue Stelle in Wien an. Mit viel Elan nimmt sie ihre Arbeit in einer Redaktion auf. Sie soll den umstrittenen Künstler Wolfgang Balder (Andreas Pietschmann) interviewen. Dadurch sticht sie ihren Kollegen Emil (Aaron Friesz) aus. Auf dem Prater wird sie von einer Bettlerin angesprochen. Diese prophezeit ihr den Mord an Arthur Grimm (Christoph Luser) am 13. August. Norah ist zwar verunsichert, nimmt die Weissagung aber nicht Ernst. Doch als die Bettlerin tot in der Donau gefunden wird, häufen sich bald merkwürdige Ereignisse. Auch ein traumatisches Verlusterlebnis ihrer Jugend lässt sie an sich zweifeln. Zunehmend verliert die junge Frau die Kontrolle. Sie weiß nicht mehr, wem sie noch trauen kann. Regisseurin Nina Vukovic ist mit der sechsteiligen Miniserie Der Schatten ein spannender Mystery-Thriller gelungen. Hauptdarstellerin Piasko trägt die sechs Teile mühelos. Nach dem gleichnamigen Roman von Melanie Raabe.

Fazit: Spannender Sechsteiler vor düsterer Wiener Kulisse.

bis 9. August 2024 in der ZDF Mediathek

 

Prey (2022)

Prey ist (je nach Zählung) der fünfte oder siebte Predator-Film. Zum ersten Mal trat 1987 Arnold Schwarzenegger gegen den außerirdischen Jäger an. Besonders war damals die Vermischung der Genres. Science Fiction und Action- bzw. Söldnerfilm zu mixen war neu. Und auch Prey (2022) macht wieder vieles richtig. Die Handlung verortet sich 300 Jahre vor Schwarzeneggers Dschungelmission. Der Fokus richtet sich auf die junge Comanche Naru (Amber Midthunder). Die Indianerdarsteller sind konsequenterweise Indigene. Der Kultur wird sehr realistisch dargestellt und trägt viel zu den Stärken dieses Sci-Fi-Indianer-Abenteuers bei. Gefilmt wurde vor der großartigen Naturkulisse der Great Plains. Einzig die manchmal schwachen visuellen Effekte überzeugten nicht vollends. Tipp: Als Novum lässt sich Prey auf DVD und Blu-ray auch in der Sprachfassung Comanche (optional mit deutschen Untertiteln) ansehen.

Fazit: Prey ist eine absolute Bereicherung des Predator-Franchise. Ein actionreiches und brutales Spektakel.

 

Ein Schritt zum Abgrund (2022)

Die Ärztin Jana Hansen (Petra Schmidt-Schaller) findet auf dem Schal ihres Mannes ein blondes Haar. Dies ist der Anfang von Ereignissen, die ihre Familienwelt brutal aus den Angeln heben. Sie forscht ihrem Ehemann Christian (Florian Stetter) nach und findet dessen Affäre mit der jüngeren Laura (Valerie Huber) heraus ... Das intensive Spiel von Petra Schmidt-Schaller macht diese vierteilige Miniserie so sehenswert. Als Zuschauer empfindet man anfangs viel Sympathie für die betrogene Ehefrau. Doch dann überschreitet sie immer mehr Grenzen. Es wird unsicher, wohin ihr Weg führen wird. Gleichzeitig steigt die Spannungskurve in diesem Familiendrama immer höher. Nur der Schluß wirkt etwas abrupt. Gerne hätte man hier noch etwas mehr erzählen können.

Fazit: Hochspannendes Drama vor norddeutscher Kulisse.

bis 1. April 2024 in der ARD Mediathek

 

Schneller als die Angst (2022)

LKA-Zielfahnderin Sunny Becker (Friederike Becht) soll den entflohenen Gewaltverbrecher Haffner (Felix Klare) aufspüren. Was sie vor ihrem Team verbirgt: Sunny wurde von einem Unbekannten vergewaltigt und kämpft seitdem mit psychischen Problemen. Als es nicht mehr anders geht, vertraut sie sich einer Psychologin an. Und wird mit einer schrecklichen Gewissheit konfrontiert ... Die hochspannende (sechsteilige) Polizeiserie überzeugt durch die Darsteller:innen. Eine hervorragende Friederike Becht und ein wahrlich furchteinflößender Felix Klare. Auch die Nebenrollen sind stark besetzt (z. B. Thomas Loibl als Abteilungschef Keller oder Andreas Döhler als undurchsichtiger Kollege).

Fazit: Eine äußerst überzeugende, nervenaufreibende, teils harte Thrillerserie aus deutschen Landen.

bis 20. März 2024 in der ARD Mediathek

 

 

Gestern waren wir noch Kinder (2022)

Familienvater Peter Klettmann (Torben Liebrecht) gesteht den Mord an seiner Frau und Mutter Anna (Maria Simon). Tochter Vivi (Julia Beautx) ist plötzlich mit ihrer kleinen Schwester auf sich gestellt. Erst langsam begreift Vivi das Warum der schrecklichen Tat. Deren grausamer Ursprung liegt weit in der Vergangenheit. Welche Rolle spielt der überengagierte Polizist Tim (Julius Nitschkoff), der sich zunehmend in Vivis Leben drängt? Als Zuschauer rätselt man ebenso wie die Hauptfigur über die Motivation des Vaters, das vermeintliche Familienidyll zu zerstören. Der Rückblick in der Vergangenheit bringt einen fantastisch spielenden Ulrich Tukur (als Hans Klettmann). Eingerahmt wird diese Ausnahmeserie von vielen Songs der Gruppe Depeche Mode.

Fazit: Ein Familiendrama der Extraklasse. Spannend und intelligent erzählt.

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Charité (2017-2021)

Die Fernsehserie Charité vermengt persönliche Schicksale, Biografien bekannter Persönlichkeiten aus Medizin und Wissenschaft mit der Geschichte des weltbekannten Berliner Krankenhauses. Zeitlich beginnt die Serie in den 1880er Jahren und endet mit der dritten Staffel in den 1960er Jahren. So lernt der Zuschauer in der ersten Staffel Robert Koch (Justus von Dohnányi), Paul Ehrlich (Christoph Bach) oder Rudolf Virchow (Ernst Stötzner) kennen. In der zweiten Staffel Ferdinand Sauerbruch (Ulrich Noethen) und in der dritten Staffel Ingeborg Rapoport (Nina Kunzendorf) ... Die ARD-Serie ist sehr kurzweilig und unterhaltsam. Es macht großen Spaß in die Medizingeschichte einzutauchen. Eine vierte Staffel ist geplant.

Fazit: Lehrreiche Wissenschafts- und Geschichtsstunden im Unterhaltungsformat.

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