The Forbin Project
1970
Regie: Joseph Sargent
Im Auftrag der US-Regierung hat der Wissenschaftler Dr. Charles Forbin (Eric Braeden) einen gigantischen Supercomputer entwickelt. Ziel ist es, die Verteidigung der Vereinigten Staaten, in die Hände eines Systems zu geben, das sich nicht mehr von menschlichen Emotionen leiten lässt, unbestechlich ist und keine Fehler macht. So soll Frieden und Sicherheit für die Menschheit gewährleistet werden.
In beeindruckenden Bildern am Filmanfang sieht der Zuschauer wie Forbin das riesige Elektronengehirn startet und es von der Außenwelt abschottet. Mit großer Medienshow informiert der US-Präsident (Gordeon Pinsent) dann die Weltöffentlichkeit über die Existenz und die Aufgaben von Colossus. Als die Maschine seinen Betrieb aufnimmt und seine weltweiten Kommunikationsverbindungen etabliert, kommt es zu einem Zwischenfalll. Die Maschine entdeckt in der Sowjetunion ein fast identisches System: Guardian. Die beiden Computer vernetzen sich und kommunizieren. Ihr Datenaustausch ist aber für Menschen bald nicht mehr nachzuvollziehen. Die Regierenden in Ost und West sind entsetzt, man fürchtet Geheimnisverrat. Forbin kappt auf Befehl des US-Präsidenten die internationalen Anbindungen. Daraufhin drohen Colossus und Guardian mit dem Abschuss von Atomraketen, sollten die Verbindungen nicht wiederhergestellt werden. Das Team um Dr. Forbin muss nun mit allen Mitteln versuchen, die Kontrolle wiederzuerlangen.
Zwei Jahre nach dem großen Science-Fiction-Klassiker »2001: Odyssee im Weltraum« wehrt sich erneut ein Computer gegen seine Abschaltung, wieder mit fatalen Folgen für die Menschen. Schon Ende der 1960er Jahre sorgte der Computer M5 in der gleichnamigen Folge der Serie »Raumschiff Enterprise« (S2/E24) für Tote. Auch »Colossus« kann als weiteres frühes Beispiel im Aufzeigen der Gefahren von Künstlicher Intelligenz dienen. Der Klassikerstatus von Stanley Kubrick´s Meisterwerk »2001« wurde nie erreicht. »Colossus« ist ein gut gealteter, spannender Sci-Fi-Thriller und wirft interessante Fragen auf. Der US-Präsident wirkt geradezu erleichtert, als er die Verantwortung über das Atomwaffenarsenal einer Maschine anvertrauen kann.
Die Filmadaption entstand nach einem Drehbuch von James Bridges (»Das China-Syndrom«, 1979) und basiert auf dem gleichnamigen Roman von D. F. Jones (Goldmann, 1968). Auch der zweite Roman der Colossus-Trilogie »Der Sturz von Colossus« erschien in deutsch (Goldmann, 1975). Der dritte Teil »Colossus and the Crab« (Berkley, 1977) ist nur im Original erschienen.
✔ Fazit: Kammerspielartiger Science-Fiction-Thriller, der die Themen Künstliche Intelligenz und menschliche Verantwortung früh stellte.
Harald Kloth
★★★★
4 von 5
© 2025 Harald Kloth
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