Toby Faber: 869 - Die einzige Zeugin

München ; Droemer-Knaur ; 2020 ; 289 Seiten ; ISBN 978-3-426-45761-0
 
Laurie Bateman ist auf dem Weg zur Arbeit als sie Zeugin wird, wie ein älterer Herr, der sie noch ansprechen wollte, vor die einfahrende U-Bahn stürzt. Für die Polizei ist klar: es war ein Selbstmord, denn was sollte es auch sonst sein. Aber Laurie erinnert sich an das freundliche und lebensfrohe Lächeln des Mannes kurz vor dem "Unfall" – und sie glaubt, dass er etwas in der Hand gehalten hat. Sie entdeckt bei einer nächtlichen Tour in den U-Bahn-Tunneln einen Schlüssel mit der Nummer 869.

 

Aber woher ist dieser und was verbirgt sich hinter dem Schließfach, für das er passen wird? Zeitgleich lernt sie rein zufällig Paul kennen und verliebt sich unsterblich in ihn. Er übt eine magische Anziehungskraft auf sie aus. Sie erzählt ihrem Dad von der U-Bahn-Sache und dieser merkt, wie diese Geschichte seine Neugier weckt. Er beginnt zusammen mit seiner Tochter zu ermitteln. Beide ahnen nicht, auf welch gefährlichem Terrain sie sich bewegen, denn die Wahrheit ist viel komplizierter als anfangs gedacht.
 
Bei diesem Thriller-Erstlingwerk schafft es der Autor Toby Faber den Leser relativ schnell zu begeistern. Es beginnt gleich mit einem rasanten Wettlauf in den Tunneln der Londoner U-Bahn. Erst später wird zurückgeblickt, bis man schließlich wieder bei der Handlung ankommt und der Thrill weitergeht. Faber schafft es, durch verschiedene Wendungen immer wieder Verblüffung zu erzeugen. Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint.
 
Fazit: Ein tolles Erstlingswerk - von diesem Autor möchte man gerne viel mehr lesen!

 

Matthias Wagner

4/5 Sterne
4/5 von 5

 © 2020 Matthias Wagner, Harald Kloth