Karen Winter: Was in heller Nacht geschah

Psychothriller

München ; Droemer ; 2018 ; 336 Seiten ; ISBN 3-426-30585-2

 

Nach ihrem erfolgreichen Debüt „Wenn du mich tötest“ führt Karen Winter die Leser ihres zweiten Psychothrillers „Was in heller Nacht geschah“ in die karge Landschaft der Lofoten.

 

Judith Wagner, eine Autorin aus Deutschland, kehrt auf die Lofoten zurück, weil dies der Schauplatz ihres letzten Romans war und die Geschichte sie nicht mehr loslässt. Vor Ort verwischen Realität und Fiktion für Judith, als sie scheinbar den Protagonisten ihres Romans begegnet und sich sogar ähnliche Situationen ergeben. So scheint sie bald den Verstand zu verlieren.

 

Ein weiterer Handlungsstrang erzählt von Rune Kristensen, einem Einheimischen, der nach vielen Jahren noch immer mit seiner Schuld an einem schweren Unglück hadert. Wie hängen Judiths Erlebnisse auf den Lofoten und ihr Roman mit Rune zusammen?

 

Karen Winter gelingt es ein überzeugendes Bild der rauen und einsamen Landschaft der Inselgruppe im Norden Norwegens zu zeichnen, so dass man als Leser das Gefühl hat selbst dorthin zu reisen. Insgesamt lässt sich der Schreibstil leicht lesen,  so dass dieses Buch eine schnelle und leichte Lektüre ist. Auch die Charaktere der Einheimischen wirken authentisch und hinter ihrer harten Schale verbirgt sich ein weicher Kern. Die Hauptfigur Judith wirkt aufgrund ihrer wirren Gedankengänge und ihres Abdriftens in ihre Romanwelt aber zu wirr, als dass man sie als Leser tatsächlich greifen kann.

 

Viele Szenen werden leider zu detailliert und langatmig beschrieben, so dass viele Seiten zum Überfliegen einladen. Besonders der erste Teil des Buches zieht sich sehr in die Länge und es kommt kaum Spannung auf. Das Ende ist relativ bald vorhersehbar.

Fazit:  Im Vergleich zum vorherigen Psychothriller „Wenn du mich tötest“ von Karen Winter enttäuscht dieses Buch leider durch zu viele Längen und zu wenig Spannung.

 

Katrin Hildenbrand

3 Sterne
3 von 5

© 2018 Katrin Hildenbrand, Harald Kloth