Aurélie Valognes: Die Schwiegertöchter des Monsieur Le Guennec

Roman

Hamburg ; Rowohlt ; 2019 ; 236 Seiten ; ISBN 978-3-499-27602-6

Wie jedes Jahr feiern Jacques und Martine Weihnachten in ihrem etwas in die Jahre gekommenen Haus in der Bretagne. Eingeladen sind die drei erwachsenen Söhne sowie deren Partnerinnen und die beiden Enkel. Neben den Schwiegertöchtern verstärkt auch noch Antoinette, die Mutter von Jacques, das weibliche Lager. Der ganz normale Feiertagswahnsinn also bei der Familie Le Guennec.

 

Es gibt allerdings ein riesengroßes Problem und das heißt Jacques. Das Familienoberhaupt will immer alles bestimmen, ist schlecht gelaunt und tritt von einem Fettnäpfchen ins nächste. Noch dazu scheint er ein Problem damit zu haben, dass er von seiner Firma aufgrund seines Alters offenbar schon als Rentner eingestuft wird und seine Arbeit auf der Baustelle jetzt jüngere Kollegen übernehmen. Jacques scheint mit seinen drei Schwiegertöchtern nicht einverstanden zu sein und tut alles dafür, sie zu vergraulen. Martine hat es satt, dass Stinkstiefel Jacques gar nicht merkt, wie er mit seinem Verhalten einen Keil in die Familie treibt. Kurzerhand fährt sie mit dem Rest der Familie in den Skiurlaub, während Jacques zuhause bleibt. Vor ihrer Abreise stellt sie ihm allerdings ein Ultimatum. Sollte er sich nicht endlich zusammenreißen, zieht sie aus. Doch so einfach ist es nicht, Sticheleien und Boshaftigkeiten von einem Tag auf den anderen einfach so abzustellen. Jacques merkt, dass wohl die Sommerferien, die die Familie wieder gemeinsam in der Bretagne verbringen möchte, seine letzte Chance sind, das Ruder noch herumzureißen. Und dann passiert etwas, das letztendlich zu einem kompletten Neustart der innerfamiliären Beziehungen führt.

Sehr unterhaltsam schildert die Autorin Aurélie Valognes den ganz normalen Familienwahnsinn. Da treffen die unterschiedlichsten Persönlichkeiten und Temperamente aufeinander und jeder hat so seine ganz speziellen Eigenheiten. Das führt natürlich zu Reibereien - insbesondere dann, wenn ein Familiendespot wie Jacques mitmischt. Zudem erinnert das Buch sehr an die Filme mit Monsieur Claude, der mit seinen Schwiegersöhnen hadert. Bei Jacques Le Guennec sind es allerdings die Schwiegertöchter, die ihm Probleme bereiten.

Fazit: ein kurzes, aber unterhaltsames Lesevergnügen.

 

Sonja Kraus

3/4 Sterne
3/4 von 5

 © 2020 Sonja Kraus, Harald Kloth