Jürgen Schreiber: Ein Verräter wie er

Die Geschichte eines kaltblütigen Doppelmords und wie ihn die Stasi vertuschte

München ; Droemer ; 2019 ; 336 Seiten ; ISBN: 978-3-426-27758-4

Am 19. August 1961 werden in einem Waldstück in Ostberlin innerhalb kürzester Zeit zwei Personen erschossen. Bereits kurze Zeit später werden ihre Leichen gefunden.

Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und fast vier Jahre später wird die Identität der beiden festgestellt. Es handelt sich um zwei junge Männer aus Nicaragua. C. und T. waren als Studenten nach München entsandt und haben nebenbei für den militärischen Geheimdienst der DDR unter den Decknamen „Vergissmeinnicht“ und „Primel“ gearbeitet.

Der Führungsoffizier Helmuth Scheithauer hat sie umgebracht und beinahe wäre das Verbrechen unentdeckt geblieben. Nach mehr als fünf Jahren Ermittlungsarbeit steht fest, dass er der Täter ist. Die Staatssicherheit übernimmt den Fall, was auch bedeutet, dass nichts nach draußen dringt. Selbst seine Ehefrau weiß nicht, warum er von einem auf den anderen Tag verschwunden ist. Perfide und abscheulich wird dargestellt, was ein Überwachungsstaat alles hervorbringt.

Jürgen Schreiber hat für diese Geschichte Tausende von Stasi-Akten gelesen. Er beschreibt sehr genau, wie damals in der DDR das System funktionierte. Detailreich schildert er die Ereignisse, die sich zugetragen haben.

Im Laufe des Lesens ertappt man sich immer wieder dabei, nicht glauben zu können, dass es sich bei den geschilderten Ereignissen um wahre Begebenheiten handelt.

Fazit: Ein Buch, das sich für den Geschichtsunterricht eignet.

Matthias Wagner

4 Sterne
4 von 5

© 2019 Matthias Wagner, Harald Kloth