Jérémy Fel: Die Wölfe kommen

Thriller

München ; dtv ; 2017 ; 397 Seiten ; ISBN 3-423-26143-9

 

Der Debütroman von Jérémy Fel nimmt seinen Anfang in den siebziger Jahren in Kansas, als ein Teenager sein Elternhaus anzündet und damit seine Eltern ermordet. Es folgen weitere Kapitel, die den Namen des jeweiligen Protagonisten tragen und von abgrundtief bösen Gewalttaten oder Morden handeln. Dadurch erscheint der Roman erst als eine beliebige Aneinanderreihung von Kurzgeschichten, die sich teils in den USA und teils in Europa abspielen. Allerdings merkt man bald, wenn man das Buch aufmerksam liest, dass es Beziehungen zwischen den Protagonisten der einzelnen Kapitel gibt.

 

Diese raffinierte Erzählweise und die Verflechtungen der einzelnen Personen und Handlungen machen diesen Thriller zu einem literarisch sehr interessanten Thrillerdebüt. Jérémy Fel gelingt es die Spannung kontinuierlich zu steigern und lässt uns in menschliche Abgründe blicken. Er beschreibt die teils sehr blutigen und gewalttätigen Szenen in allen Einzelheiten, so dass sich dieses Buch nicht für zartbesaitete Gemüter eignet. Der Schreibstil ist flüssig und der Autor schafft es trotz der ständig wechselnden Hauptpersonen gute Charakterbeschreibungen abzuliefern.

Fazit: Ein sehr interessant konstruierter Thriller, der sich aufgrund seiner ungewöhnlichen Erzählweise von den meisten seines Genres unterscheidet. Aufgrund der sehr detailliert beschriebenen und brutalen Gewaltszenen nichts für schwache Nerven. Auf weitere Werke dieses Autors darf man gespannt sein.

 

Katrin Hildenbrand

5 Sterne
5 von 5

© 2017 Katrin Hildenbrand, Harald Kloth