Hans Fallada: Jeder stirbt für sich allein

Roman

Berlin ; Aufbau Digital ; 2011; ISBN E-Pub 978-3-8412-2078-3

Ein Berliner Ehepaar wagte einen aussichtslosen Widerstand gegen die Nazis, wurde von Roland Freisler, dem gefürchteten Vorsitzenden des Volksgerichtshofs zum Tode verurteilt und am 08.04.1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Von ihrem Schicksal erfuhr Hans Fallada (mit richtigem Namen Rudolf Ditzen) aus einer Gestapo-Akte, die ihm der Dichter und spätere Kultus-Minister Johannes R. Becher überreicht wurde. In weniger als vier Wochen schrieb Hans Fallada daraufhin fieberhaft, da selbst schwerst von Krankheiten und Sucht gezeichnet, sein letztes Werk und schuf damit ein Panorama des Lebens der "normalen" Leute im Berlin der Nazi-Zeit.

Nachdem der einzige Sohn von Anna und Otto Quangel in Hitlers Krieg gefallen ist, wollen die beiden ein Zeichen des Widerstands setzen: Sie schreiben Botschaften auf Karten und verteilen diese in der Stadt. Dieses stille, nüchterne und einfache Ehepaar träumt von einem sich langsam verbreitenden und weitreichenden Erfolg und ahnen nicht, dass ihnen die Gestapo in Person von Kommissar Escherich längst auf der Spur ist.

Diese Ausgabe präsentiert Hans Falladas letztes Werk erstmals in der ungekürzten, über achthundert Seiten starken Original-Fassung und zeigt ihn rauer, intensiver, nuancenreicher, authentischer und schonungsloser als die redigierten.

Fazit: Ich halte dieses wichtige, spürbar mit viel Herzblut und äußerst eindringlich geschriebene Plädoyer für mehr Menschlichkeit, Würde und Mut als das Beste, das je über den deutschen Widerstand gegen die Nazis geschrieben wurde!

 

Wolfgang Gonsch

5 Sterne
5 von 5

© 2017 Wolfgang Gonsch, Harald Kloth