Iny Lorentz: Das Mädchen aus Apulien

Roman

München ; Knaur ; 2016 ; 617 Seiten ; ISBN 978-3-426-66382-0

Der neue Roman vom Autorenduo Iny Lorentz entführt den Leser ins Hochmittelalter. In Apulien lernen wir die junge Grafentochter Pandolfina kennen. Nach dem Verlust ihres Vaters verliert sie Burg und Güter an den verfeindeten Nachbarn und muss an den Hof Kaiser Friedrich II. fliehen. Dort verbringt sie mehrere Jahre und nimmt Anteil am bewegten Leben des Kaisers. Schließlich studiert sie mit der Erlaubnis Friedrichs sogar an der berühmten Heilerschule in Salerno.

Im Deutschen Reich, nahe Nürnberg, muss währenddessen der junge Leonard von Löwenstein unfreiwillig die Ausbildung zum Ritter absolvieren. Leonard ist im Kloster aufgewachsen. Doch als letzter verbliebener Erbe seines Vaters, soll er die Besitztümer der Familie retten und sein Erbe antreten.

Dem Leser wird schnell klar, dass sich beider Wege kreuzen werden. Die Protagonistin wird als selbstbewusste junge Frau dargestellt, die dem Leser durch ihr Engagement und ihre Courage schnell ans Herz wächst. Leonard steht dem in nichts nach. Beide müssen mit historischen Gegebenheiten umgehen und sich mit vielen Widrigkeiten auseinandersetzen. Bis zum Happy End legen Ihnen die Autoren allerdings noch einige dicke Brocken in den Weg.

Dieser Historische Roman liest sich durch seine schnörkellose Bildsprache flüssig. Die Handlung konzentriert sich auf die Hauptfiguren und schreitet geradlinig voran. Dennoch ist die Geschichte sehr vorhersehbar und die Autoren schaffen es nur selten Spannung aufkommen zu lassen. Der für diese Zeit prägende Kaiser-Papst Konflikt wird geschickt eingebettet, jedoch ohne den Leser mit zu vielen historischen Fakten zu langweilen. Überdies treten nur wenige historisch belegte Persönlichkeiten in Erscheinung. Wir erfahren viel über den diplomatischen Drahtseilakt, mit dem sich der berühmte Staufer-Kaiser auseinandersetzen musste und der das Schicksal Pandolfinas bestimmt.

Fazit: Mit ihrem Werk gelingt es Iny Lorenz leider nicht, sich aus der breiten Masse historischer Romane hervorzuheben. Dazu ist die Geschichte zu einfach gestrickt. Dennoch ist das Buch schön zu lesen und sorgt für kurzweilige Unterhaltung.

Cornelia Krellner

3 Sterne
3 von 5

© 2017 Cornelia Krellner, Harald Kloth