Dora Heldt: Böse Leute

Kriminalroman

München ; dtv ; 2016 ; 442 Seiten ; ISBN 978-3-423-26087-9

 

Eine rätselhafte Serie von Einbrüchen hält die Insel Sylt in Atem. Die Opfer – ausschließlich ältere Damen – sind zutiefst verunsichert und fühlen sich nicht mehr sicher auf ihrer Insel. Stecken etwa skrupellose Immobilienspekulanten dahinter, die den alten Damen ihre Häuser abluchsen wollen? Die Polizei tappt im Dunkeln. Grund genug für Hauptkommissar a.D. Karl Sönnigsen, auf eigene Faust zu ermitteln. Seinem Nachfolger Runge, der aus dem Osten Deutschlands kommt, traut er schon aufgrund dieser Tatsache die Lösung des Falles nicht zu. Hier sind langjährige Erfahrung und Ortskenntnis gefragt. Wie gut, dass Maren Thiele, die Tochter seines Freundes Onno seit kurzem als Polizistin auf Sylt im Einsatz ist. Doch die Hoffnung auf Insiderinfos zerschlägt sich bald. Maren hat strikte Anweisung, die Ermittlungsergebnisse nicht auszuplaudern und hält sich dummerweise auch daran. Doch Sönnigsen gibt nicht auf und rekrutiert ein Ermittlerteam aus dem Kreis seiner Freunde. Neben Onno sind die beiden Chorschwestern Charlotte und Inge mit von der Partie. Mit viel Kaffee, Kuchen und vor allem Eierlikör erarbeiten sich die vier schrulligen Rentner so einiges an Erkenntnissen. Doch dann wird eine Leiche gefunden. Ein Mord auf Sylt? Sollte es hier etwa doch böse Leute geben? Das können die vier natürlich nicht auf sich sitzen lassen und forschen weiter.

 

Mit „Böse Leute“ hat Dora Heldt ihren ersten Kriminalroman vorgelegt. Doch für eingefleischte Krimifans dürfte das Buch sicher eine Enttäuschung sein. Es handelt sich nämlich weniger um einen Krimi, sondern vielmehr um eine typische Dora-Heldt-Geschichte. Alte Bekannte aus früheren Romanen spielen auch in diesem Buch wieder die Hauptrolle. Sylt ist eben eine kleine Insel, man kennt sich. Die Einbruchsserie und die Leiche sind in diesem Fall eher nachrangig.

 

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Fazit: Ein unterhaltsames Buch. Liebhaber von lustigen Geschichten voller schrulliger Charaktere werden auch dieses Buch mögen. Das Buch ist aber nichts für eingefleischte Krimileser, weil es eben kein typischer Krimi ist.

 

Sonja Kraus

4 Sterne
4 von 5

© 2016 Sonja Kraus, Harald Kloth