Astrid Fritz

Die Vagabundin

Historischer Roman

Begleiten Sie die liebenswerte, mutige, junge Frau Eva auf Ihrer gefährlichen, abenteuerlichen Reise von Niederbayern, über Straubing und Regensburg bis ins schwäbische Nördlingen.

 

Vier Geschwister sind sich einig: Sie mögen ihren Stiefvater, der samt seiner Kinder mit Schanden aus der Stadt vertrieben wurde, nicht. In Passau steht dieser als Häscher und Blutscherge auf einer Stufe mit Henkern und Abdeckern, so haftet auch auf den Kindern dieser Makel. Als Adam, der älteste Bruder, die Geschwister auch noch im Stich lässt, macht sich bei Eva Wut und Enttäuschung breit.

 

Auch Schwester Josefine verläßt Hals über Kopf die Familie um in Anstellung als Hausmädchen zu gehen. Warum nur macht Josefine gegenüber Eva so seltsame unerklärliche Andeutungen den Stiefvater betreffend? Eva kann sich keinen Reim daraufmachen. Eva ist mit ihrem kleinen Bruder Niclas alleine, dem oft betrunkenen und launischen Stiefvater ausgeliefert.

 

Ein schrecklicher Vorfall zwingt Eva zur Flucht. Zusammen mit Niclas macht sie sich auf den Weg zu Ihrer Mume nach Straubing. Zuvor erfährt sie noch, dass ihr Schwester mit einem „Kind unter dem Herzen“ in Unehren aus der Stadt verbannt wurde und ebenfalls die Mume aufsuchen will. Auf der Wanderschaft in den Jahren 1561 bis 1563 erleben die beiden jungen Menschen zahlreiche Abenteuer, Gefahren, Hunger, Kälte. Die Stärke und Intelligenz von Eva Barbiererin lässt die beiden nicht aufgeben, ganz egal wie aussichtslos die Lage auch erscheint. In Straubing schließlich kann Niclas bei dem gemeinsamen Oheim bleiben.

 

Um sich selbst zu schützen, zieht Eva getarnt als „zünftiger Wanderschneider“ mit gefälschten Papieren durch Bayern. Wird Ihre männliche Tarnung aufgedeckt und sie dafür bestraft werden?

 

Die Liebesgeschichte beschreibt Astrid Fritz sehr mitfühlend. Das Lokalkolorit wirkt gut recherchiert, nicht geschönt sondern realistisch erzählt. Soviel sei verraten: Leider gibt es kein Happy End, trotzdem kann man dieses 510seitige Buch kaum aus der Hand legen.

 

Fazit: Ein kurzweiliger, sehr fesselnd erzählter, Historienroman. Lesetipp!

 

Jutta Kloth

5 Sterne
5 von 5

© 2010 Jutta Kloth, Harald Kloth