Ben Aaronovitch

Schwarzer Mond über Soho

Peter Grant, Band 2

Roman

Der Nachfolger des Buchs Die Flüsse von London schickt Constable Peter Grant zur Aufklärung eines mysteriösen Todesfalls in den Londoner Stadtteil Soho. Ein Jazzmusiker wurde ermordet, laut Autopsie wurde er „ausgesaugt“. Und dennoch ist noch jeder Tropfen Blut vorhanden. Dafür lässt sich eine Spur von Magie am Körper des Toten feststellen, die unseren Constable stutzig macht. Als kurz darauf ein weiterer Jazzmusiker auf die gleiche Weise ermordet wird, kommt Grant zu dem Schluss, dass es sogenannte „Jazzvampire“ gibt, (wie er das herausgefunden hat, ist mir schleierhaft!) und beginnt damit, Ermittlungen anzustellen.

 

Das mit dem Ermitteln ist allerdings so eine Sache, denn der Chef unserer Hauptfigur, der den Namen Nightingale trägt, macht Ersterem das Ermitteln nicht ganz so leicht, denn Peter Grant soll auch noch den Umgang mit Magie lernen, was ihm allerdings nicht wirklich gut gelingt. Auch Doktor Walid, der dritte Mann und Pathologe der Drei-Mann-Abteilung, ist nicht sehr hilfreich. Und somit verzögern sich die Ermittlungen des jungen Constable. Nebenbei ist da auch noch ein Hund, um den sich der Constable kümmern muss, und eine Liebesbeziehung mit einer (mir als Leser sehr verdächtigen) Frau ist auch noch zu pflegen. Mir war diese Sache mit dieser Geliebten, mit der er bei jeder zweiten Begegnung im Bett landet, von Anfang an suspekt. Und in all dem privaten und dienstlichen Trubel schafft es das Multitalent Peter Grant ganze zwei Fälle aufzuklären.

 

Wie? Was? Wieso zwei? Das stimmt schon, denn beide Jazzmusiker wurden an verschiedenen Orten, an verschiedenen Tagen und zu verschiedenen Uhrzeiten umgebracht. Also zwei komplett verschiedene Fälle? Die doch einer sind? Häh? Wenn Sie jetzt verwirrt sind, dann warten Sie mal, bis Sie das Buch gelesen haben. Die Verwirrung bleibt!

 

Die Geschichte selbst ist durchaus spannend, wobei mir beim Lesen schon mal der Kopf qualmte, ach was sage ich, Funken sprühten, als ich versuchte, die Ermittlungsschritte Peter Grants zu verfolgen, was einiges Hin- und Herblättern meinerseits erforderte. Die oben beschriebene Verwirrung während der Lektüre ist der Tatsache geschuldet, dass ich manchmal gar nicht wusste, in welchem Fall sich der Erzähler gerade befindet.

 

Dieser Roman ist nicht Jedermanns Sache - jedenfalls nicht die des Metal-liebenden Rezensenten - deshalb Probelesen!

 

Fazit: Die gewählte Ich-Perspektive, die der Autor während des ganzen Romans beibehält, ist angenehm erfrischend, und gibt einem trotz der vorhandenen Schwächen das Gefühl, ein besonderes Buch zu lesen. Der Versuch, das Geschehen mit pseudohumoristischen Sprüchen aufzulockern, ist leider nicht sehr gut gelungen, was jedoch jeder für sich beurteilen muss. Manchmal wirkt der Humor zu aufgesetzt.

 

Kilian Gonsch

3 Sterne
3 von 5

© 2012 Kilian Gonsch, Harald Kloth